acker,
der
;-s/-Ø
, vereinzelt -e
, jeweils + Umlaut.1.
›landwirtschaftlich genutztes Pflugland, Ackerland‹; oft in einem Orientierungsfeld mit (der
), , , , und anderen Ausdrücken für Kulturland; offen zu 2; vor allem bei den unten aufgeführten Wortbildungen sowie bei den lexikalisierten Komposita oft keine klare Zuordnungsmöglichkeit zu acker
1 bzw. 2. In vielen Belegen, insbesondere der Mystik, metaphorische Verwendung, vor allem für die Menschheit Christi, aber auch für die Philosophie, die Welt schlechthin usw.Syntagmen:
den a. arbeiten / bauen
(häufig)/ säen / innehaben / geben
; jm. die ä. ausmarken / austeilen / zuordnen
; wüster / magerer / dürrer / ebener / feuchter / wasserreicher / fruchtbarer / guter /
(ütr.: edler / werter
) a.
; morgen
(oder andere Maße) ackers, lilie des a.
; a. der weisheit / der menschheit Christi / der walstat.
Wortbildungen
ackerarbeit
ackerdünge
ackerfurche
ackerkauf
ackerkraut
ackerbrachen
ackerbrechung
Belegblock:
SWer lant oder acker bůwet oder seit vor der tit.
fremder lewte zu on gezogen waren, die den acker arbeiten wolden, unde die Dorynge noch den besten acker ynne hatten.
ich habe gesehen deinne Ehebrecherey / deine Geilheit / dein vreche Hurerey / ja deine Grewel / beide auff Hügeln vnd auff Eckern.
achtzehen morgen guts ackers.
so gebieten wir euch [...] daz yr dan den vorgenanten herczog Adolff daz egenant herczogtum [...] myt alle seynen eren, [...] welden, wyͤsen, akkeren, velden, [...] gnedichlichen geben.
Philosophia, acker der weisheit, in zwirch und in leng.
2.
›einzelnes, landwirtschaftlich genutztes Stück Land, Feld‹, oft im gleichen Orientierungsfeld wie unter 1 angegeben; vereinzelt in metaphorischer und bildlicher Verwendung.Phraseme:
Die präp. Verbindung zu
(auch ze
) acker gehen / faren
steht nicht nur in der wörtlichen Bedeutung, sondern auch phraseologisch für ›auf dem Feld arbeiten‹ und spezialisiert für ›pflügen‹ (zur Wortgeographie von pflügen
vgl. Dwa
, K. 5).8
Syntagmen:
den a. bauen
(häufig) / besäen / brachen / düngen / misten / jäten / pflügen / räumen / verwüsten / zubereiten
; a.
(Subj.) tragen korn / grosse nutzung
; a. liegen in der almende
; im a. graben / krauten
; schätze im a. verbergen
; gegen a. aus sein
›auf dem Feld sein‹; gemeiner / zehntfreier / zinsbarer a.
Wortbildungen:
ackerregister
ackergehen
ackerstük.
zu
ze
) acker gehen / faren
pflügen
vgl. Dwa
, K. 5).8
Belegblock:
Es soll niemand dem andern [...] auf acker, wiesen, felder, baumgarten noch in oder über eines andern grund wider seinen willen gehen.
wenne ein garte oder ein acker geeget wurt von dem unkrute.
Wer schweygt daß man yhm vertrawet. Thůt baß denn der ein acker bawet.
Es mag oͮch ein priester haben sin vihe bescheydenlich oder ein wisen oder wingarten oder ein acker erberlich buwen.
Ob aber ainer uf ainem ackher die zechende zal nit erfüllen.
Ist es aber ain hawß, niempt man ain spon uß ainer sul, von ainem acker ain schöllen, von wisen ain wasen, darnach soll der aman vor dem pfandhoff stohn und zum erstenmal rieffen.
in disen akker sante er zwelef ochsen, daz waren die zwelf apostolen die disen phluch ziehen ob den akker, daz ist die den cristen gelouben lerten und predigten ober al die werlt.
Diz reich der himel ist gleich eim schatz, der verborgen ist in eim aker. Diser aker daz ist di sele; in der verborgen ligt der schatz gotlichs reichtůms.
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Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
1, 24
; Kollnig, Weist. Schriesheim
129, 12
; Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
139, 36
; Wiessner, Wittenw. Ring.
1414
; Hauber, UB Heiligkr. ;
Sappler, H. Kaufringer
12, 117
; Gehring, a. a. O.
3, 25, 39
; Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
54, 33
; Harsdoerffer. Trichter ;
Schwäb. Wb. f.;
Müller, Basler Ma.
1953, 138
.Syntagmen:
mit jm. zu a. gehen
›jm. auf den Leib rücken, mit jm. kämpfen‹.Belegblock:
des warff in Margaritan schnell auf den acker.
Dieweil also am Rein und der Thonau kaiser Maximianus mit den Teutschen zu acker gieng.
4.
eine Längenmaßeinheit; anzuschließen an 2. Eine generelle Größenangabe ist nicht möglich.Bedeutungsverwandte:
vgl. .Belegblock:
Ein Magdeburgisch meil ist LX acker lang, und ein acker ist LX ruten lang, und ein rute ist VIII halber ellen lang.
siede denne die selben wirtz gein eime acker lanc hin vnd wider
(= solange, wie man Zeit benötigt, die Länge von einem ‚Acker‘ hin und wieder zurück zu gehen, hier also ütr. auf die Zeitdauer).
5.
eine Flächenmaßeinheit; anzuschließen an 2; auch zur Bezeichnung der Größe von Waldstücken, Wiesen usw. verwendet. Die Größenangaben sind regional verschieden, ursprünglich war die Größe nach der täglichen Pflugleistung bestimmt.Belegblock:
Fumf rutten breit und sechzig lang wirdet fur einen acker gerechent. Ein pflug kann einen tag einen acker [...] wohl pflügen.
von eynem acker weingarten.
desglichen mag einer uf einen acher oder mansmad ein wer roß thůn.