anregen,
V.
1.
›jn./etw. berühren, anfassen‹, z. T. in ütr. Verwendung.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Wortbildungen:
anregung
1.

Belegblock:

Neumann, Rothe. Keuschh.
3315
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
suberlich senwel der apphil ist | unnd her wirt zu aller frist | gar lichtichlichen zu laufen beweget, | wer en uff slechtem ane reget, | das her walzert an eine stat | di der hoe nicht enhad, | biss das her in eine grube gefellet.
Gille u. a., M. Beheim
91, 30
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
daz er sy [pürde] tragen sol allein | und kainer mit dem vinger sein | sy doch nit wil anregen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
110a, 152
(
Basel
1494
):
Das aller best duͦt man an regen | Vnd was nit wol gefellet mir | Das leg ich gern eym andern für.
Roloff, Brant. Tsp.
1105
(
Straßb.
1554
):
Sieh wie der alt boͤßwicht mich angient | Wolstu ein so fromm fraw anregen | Beit wir went dir dein bulschafft gelegen.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
gieng ain gantzer rat, uberantwurten im die schlissel, die reget er nie an.
2.
›jn. zu etw. veranlassen, bewegen, verleiten‹; subst.
auf js. anregen
›auf js. Veranlassung‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1, ,  6; vgl. ,  5,  1, .
Wortbildungen:
anreger
,
anregerin.

Belegblock:

Küther, UB Frauensee
396, 33
(
thür.
,
1530
):
das ime sein genediger lanndsfurst von Hessen uff meins genedigen hern von Beichlingen anregen geschriben [...] habe.
Luther, WA (
1531
):
das er disser yrthumbe, abglauben und boßheit aller hewpt [...] anreger ist.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Du aller bester Troͤster vnd anreger gros, | Du suͤsser gast der Seelen aus des Vaters schos.
3.
›etw. erwähnen; etw. vortragen, darlegen; etw. melden‹; oft als Part. Prät., dann: ›bereits erwähnt‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1, , , ,  2; zum Part.: , ; vgl.  2,  7,  12.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1593
):
A. 1593 den 31. dec. mois ich im ende anregen, wie [...] ein zimliche sterbde an der pestilenz gewesen.
Küther, UB Frauensee
416, 23
(
thür.
,
1540
):
so sollenn die obgemelten irrungen angeregter sachen halben gentzlich unnd grundtlich vertragen sein.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
wann an bestimpte gnugsame weyssung ist der angeregten vermeinten entschuldigung nit zu glauben.
Schottenloher, Flugschrr.
82, 5
(
Bamb.
1523
):
Nach itzt kurtz angerechter that, | [...] | Wart teglich stoltzer seyn gemut.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16.
/
17. Jh.
):
nach den Grödlizpach widerumben herab zu den angereggten zwen prün.
4.
›(Geld) verausgaben‹.

Belegblock: