ausgewinnen,
V., unr. abl.
1.
›etw. (Kosten) vorschußweise bestreiten; jm. etw. ausleihen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 3,  1; vgl.  1.
Syntagmen:
jm. kost
, [einen Geldbetrag, z. B.:]
5000 gulden / gelt a.

Belegblock:

Boos, UB Aarau (
halem.
,
1376
):
als unser getruwen [...] dem edeln unserm liebn oheim, [...], mit viertzig spiezzen nu in dem krieg mit den Englischen kost usgewunnen umb hundert neun und fúnftzig guldin.
Mollwo, Rotes Buch Ulm .
2.
›jm. etw. abverlangen, abfordern‹.

Belegblock:

Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1334
):
ob ein man eines herrin wirt were, deme he uzgewonne des he dorfte.
3.
›von jm. etw. erwerben, erhalten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5.
Syntagmen:
einen wagen
[mit Waren] / [einen Geldbetrag, z. B.:]
90 ℔, ein gezeugnis / privileg a.

Belegblock:

Schwäb. Wb. (a.
1364
;
1368
);
Rwb (
14.
/
15. Jh.
).
4.
›etw. ausnehmen, ausrauben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
DER Adler fandt ein Schnecken hauß, | Das kundt er nicht gewinnen auß.
5.
›jn./etw. (aus Gefangenschaft, Beschlagnahmung) freikaufen, zurückholen, zurückerwerben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  4,  4.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. Anm. 5 (
mosfrk.
,
1417
):
were es sach daß meiger oder scheffen gefangen werden, der capitel sol sie und ir gut usgewinnen.
6.
›jn. (Arbeiter) anwerben, gewinnen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  4.

Belegblock:

Piirainen, Stadtr. Kremnitz
26
(
mslow. inseldt.
,
1512
):
bey den Muell(e)n, sol ayn yder Schaffer seyne arbaitt(er) außgewynnen am Sunabenth vnd auch wyder ableg(e)n am Sunabe(n)th.
7.
›jn. gerichtlich in Anspruch nehmen‹.

Belegblock:

Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 101
(
rhfrk.
,
1359
):
hat eyn erste clage uff Johan [...], daz he eme bekomerthe lude uz hat gewonnen und globethe eme zu rechin.