banrichter,
der
.
1.
›mit der Banngerichtsbarkeit vom Landesherrn bestellter Richter‹; er stand rangmäßig höher als z. B. der Dorfrichter oder Marktrichter.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1438
/
52
):
käm aber der clager, so sol in der richter vahen und das zu kunt thün dem panrichter.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Wan ain oder mer malefizpersonen im purkfrid und freihaiten der herrschaft Pfanberg einkomben, miessen dieselben durch den panrichter in Stey examiniert [werden].
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1431
, Hs.
1631
):
Daz dritt recht, daz chain panrichter da nicht ze schaffen hat denn umb dreierlei sach daz den tad perürt, daz ist manslacht diephait und nätnüst.
2.
›Richter, der die Halsgerichtsbarkeit ausübt‹.

Belegblock:

Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
der gefangen soll auch [...] nach der marter Vnnd seiner bekantnuss [...] fur den pannrichter vnnd zwen des gerichts gefurt [...] werden.
Grimm, Weisth. (
1612
):
die Böckhlin [...] haben auch von einer eptissin und dem kloster zue Erstheim das recht, dasz man ihr spruch, zwing und bann zu Eberszheim, dieb und diebstock und stein gericht und alle andere frävel, und wa sie dasz nit gehaupten mag, so soll sie einen bannrichter anrufen.