baulos,
Adj.
– Rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
1.
›in schlechtem Bewirtschaftungszustand, wüst, ungepflegt (von Grundstücken)‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1.
Gegensätze:
vgl.  2.

Belegblock:

Rennefahrt, Wirtsch. Bern
736, 16
(
halem.
,
1530
):
ettlich, so raͤben zů erblechen buwen und aber die nit in eeren halten, es sye mit haͤrd, staͤcken und andrer nodturft, dadurch die raͤben zergand und buwloß werdend.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 795, 19
(
moobd.
,
1371
):
dass die
[Weingärten]
icht paulos wirden.
2.
›in schlechtem Bauzustand, baufällig, verfallen (von Gebäuden, Brücken u. ä.)‹;
vgl.  10.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Gegensätze:
vgl.  3.
Wortbildungen:
baulose
›Baufälligkeit‹ (a. 1610; dazu bdv.: vgl. ).

Belegblock:

UB Zug
720, 12
(
halem.
,
1429
):
da die kilch bulǒs stuͤnd und zemǎl gebresthaft waͤr.
Ebd.
1979, 23
(
1511
):
das es [tach] buloß sÿ gestanden, da hab ers von núwem uff lasenn machen.
Kläui, Urk. Hermetschwil
131, 66
 (
halem.
,
1563
):
So […] das gotzhus Hermatschwyll an der kylchen oder sinen behussungen […] sampt der mülli buwloß wurden.
Rennefahrt, Recht Laupen  (
halem.
,
1610
):
von der alten brugg zů Louppen, merklichen abgang und buwlose wegen verursachet, […] bewegt worden, […] ein ander und nüwe bruggen ze buwen.