beschaben,
V., unr. abl.
›etw. glatt streichen, glätten‹; in mehrfacher Richtung ütr.; dann z. B. ›sich abnutzen (von Kleidern)‹; ›(die Wahrheit) beeinträchtigen‹; ›(js. Ruhm) tilgen‹; ›jn. um das Seine bringen‹; oft als part. Adj.
beschabt
, dann je nach Bezugsgegenstand z. B. ›abgetragen (von Kleidern)‹; ›enthaart (vom Hals)‹; ›leer, geplündert (von Schränken)‹.Vermehrt Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Syntagmen:
etw
. (z. B. die warheit, das nennen e. P.
) b., jn. (um ein gut) b.; kleid sich b
.; etw
. (z. B. das kleid
) beschaben machen
; etw
. (z. B. der hals / schrein
) beschaben sein, j. e. S
. (z. B. der künste
) beschaben sein
; beschabener hut / pelz, beschabene tafel
.Belegblock:
Es ist beschaben ding und eitel lumpen werck.
denn es [mal] ist tieff eingefressen / vnd hats [kleid] beschaben gemacht.
ob wol der schaz dir si begraben, | din schrin beschaben.
Hüte dich vor ungetriuwer tat! | begast du sie, so wirt beschaben | din nennen.
Von der wurme manchvaldekeyt | sich beschebet gar min cleyt.
das dein Hals also beschaben ist und kein Har da ist?
sein ehrenklaidt, das war ain beschabener belz von gaisse.
Sein angesicht was vast playch, sein kwtt lochratt und beschaben.
wer got lieb wil haben, | der sol dw worhait nicht beschaben.
Ebd.
442, 212
: nach den puechstaben | pin ich aller chu̇nst beschaben.
Ebd.
442, 243
: vil maniger umb sein gůt | wirt gar suntichleich beschaben.
also kan er die luͤt beschaben.
das er forcht, es [schrein vol] wurd peschaben, | scholt ers dann in dy erd graben.
darumb han ich dise allte, beschabne klaider angelegt.
Luther, WA f.;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 272
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