beschaben,
V., unr. abl.
›etw. glatt streichen, glätten‹; in mehrfacher Richtung ütr.; dann z. B. ›sich abnutzen (von Kleidern)‹; ›(die Wahrheit) beeinträchtigen‹; ›(js. Ruhm) tilgen‹; ›jn. um das Seine bringen‹; oft als part. Adj.
beschabt
, dann je nach Bezugsgegenstand z. B. ›abgetragen (von Kleidern)‹; ›enthaart (vom Hals)‹; ›leer, geplündert (von Schränken)‹.
Vermehrt Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1; zum part. Adj.: (Adj.) 1, , , .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die warheit, das nennen e. P.
)
b., jn. (um ein gut) b.; kleid sich b
.;
etw
. (z. B.
das kleid
)
beschaben machen
;
etw
. (z. B.
der hals / schrein
)
beschaben sein, j. e. S
. (z. B.
der künste
)
beschaben sein
;
beschabener hut / pelz, beschabene tafel
.
Wortbildungen
beschaber
›Ausbeuter‹ (1. H. 16. Jh.; dazu bdv.:  2,  2).

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Es ist beschaben ding und eitel lumpen werck.
Ders. Hl. Schrifft.
3. Mose 13, 55
(
Wittenb.
1545
):
denn es [mal] ist tieff eingefressen / vnd hats [kleid] beschaben gemacht.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 31, 15
(Hs. ˹
md.
,
14. Jh.
˺):
ob wol der schaz dir si begraben, | din schrin beschaben.
Ebd.
8, 31, 6
(
nobd.
, Hs.
3. V. 15. Jh.
):
Hüte dich vor ungetriuwer tat! | begast du sie, so wirt beschaben | din nennen.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Von der wurme manchvaldekeyt | sich beschebet gar min cleyt.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
das dein Hals also beschaben ist und kein Har da ist?
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
sein ehrenklaidt, das war ain beschabener belz von gaisse.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Sein angesicht was vast playch, sein kwtt lochratt und beschaben.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Beschaben / glat machen.
Niewöhner, Teichner
113, 66
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
wer got lieb wil haben, | der sol dw worhait nicht beschaben.
Ebd.
442, 212
:
nach den puechstaben | pin ich aller chu̇nst beschaben.
Ebd.
442, 243
:
vil maniger umb sein gůt | wirt gar suntichleich beschaben.
Ebd.
515, 26
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
also kan er die luͤt beschaben.
Ebd.
681, 77
(Hs. ˹
noobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
das er forcht, es [schrein vol] wurd peschaben, | scholt ers dann in dy erd graben.
Karnein, de amore dt.
158, 158
(
moobd.
,
v. 1440
):
darumb han ich dise allte, beschabne klaider angelegt.
Dietz, Wb. Luther ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 272
.