betasten,
V.
›etw. / jn. betasten, befühlen, mit den Händen berühren; Hand an etw. legen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  2.
Wortbildungen:
betastung
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Swenne der ochse beslifet, | Beidenthalben sin her grifet | Mit den clan daz her betaste.
Luther, WA (
1541
):
dasselbige Wort [...] haben wir nicht allein gesehen, sondern mit unsern leiblichen augen im kopffe nur seer wol beschawet, auch mit unsern henden betastet.
Ders. Hl. Schrifft.
Hes. 23, 3
(
Wittenb.
1545
):
Daselbst liessen sie jre Brüste begreiffen / vnd die Zitzen jrer Jungfrawschafft betasten.
Ebd.
1. Mose 31, 34
:
Laban aber betastet
[
Froschauer
1530:
ersůcht
]
die gantze Hütte / vnd fand nichts.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
dise heilikeit sô grôz | betastin si mit hendin blôz.
Dedekind/Scheidt. Grob.
125, 16
(
Worms
1551
):
Die Tochter an dein seiten setzen / | Dir freundtlich dancken / daß du hast | Jr Tochter also wol betast.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2425
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
wanne ir [maget] das griffen behaget | unnd sich gerne betasten lehet, | gar selden si in kuscheit bested.
Fischer, Folz. Reimp.
34, 32
(
Nürnb.
um 1520
):
Ein ander zu der frawen nascht, | Die er nit anders do betascht, | Dann wie ein meczlerknecht ein ku.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Betasten / befuͤlen / begreiffen / contrectare manu.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1640
):
von betastung thür und thor oder überlaufung im hauß 5 ℔ ₰
[als Strafe].
Strehlke, a. a. O. ;
Alberus
J iiijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 575
;