bibel,
biblia,
die
;
-Ø/–
;
biblie,
die
;
-n/–
;
zu
mhd.
biblie, bibel
›Buch, Bibel‹
(), dies aus
kirchenlat.
biblia
, das auf
griech.
bíblos
(den Namen für die ägyptische Papyrusstaude)
›Papyrusbast, -rolle, Schreibmaterial‹
, später
›Buch, Schrift, Brief‹
zurückgeht (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 131
).
›Heilige Schrift, Bibel‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
124, 8
(
preuß.
,
1394
):
Dis sint die latinischen buchern: 6 messebucher, […] 2 legenden, 2 nottelen, 1 biblia in 5 teylen, 1 katholicon.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1402
):
item 9 m. vor eyn bybilia, die her Johannes Ryckow pristerbruder koufte.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
29, 16
(
preuß.
,
1431
):
1 ablatenbuchse mit perlen, 3 bucher biblie, scolastica historia.
Ebd.
435, 5
(
preuß.
,
1414
):
ewangelia dutsch, item speculum humanae salvacionis dutsch, item 1 biblia dutsch.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
As geschreuen steyt in dem eyrsten boich der Bibell.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1580
):
Zum 10. das meisterstuck belangend, das ein jeder […] machen soll: Nemlich ein Franckfurter median biebel und ein coßmagraphia, beyde in weiß schweinen leder uff das fleissigst binden.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
dieweil die heylig bibel, und der lieben aposteln schrifften und andere nutzbare bücher unter den bäncken und im staub ohn alles ansehen gelegen […] haben.
Ebd. (
Frankf.
1602
):
Man sol die alten lehrer lesen, die haben den safft der warheit auß der bibel gesogen; die bibel richtet für sich selbs alle auffruhr an.
Luther, WA (
1548
):
Also giengs der Biblia vnter dem Bapst auch, die man offentlich ein Ketzerbuch hies.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 11, 19
([
Eilenb.
]
1524
):
wir […] ruffen darnach sanct margreten an / wider den offenbarlichẽ text der bibliẽ.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
beweret vnsere gesatzte meinung / fürnemlich aber in vnser Deutschen Biblien.
Gerhard, Hist. alde e
136
(
omd.
,
um 1340
):
Andir kint, di laz ich gan, | Di dort in der biblige stan.
Ebd.
5080
:
Wan si [kunege] sint aldort genant | In der biblige wol bekant.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Daz buch ist byblia genant. | Uz un inne daz Gotez hant | Hat durch schriben und durch graben.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
Du hast mir lang gelesn die bibel, | Hast mich heint kifft die langen nacht, | Ey, sey doch nit so ungeschlacht.
Dietrich. Summaria
20v, 32
(
Nürnb.
1578
):
de Euangelist hat / wie sonst gemeiniglich im newen Testament / der Griechischen Bibel gefolget.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
658, 7
(
els.
,
1362
):
Do uberlas er sine bibele mit grossem flisze vnd sammente do uil iunger die er in gotte bestete. Also arbeite er in der heiligen geschrift funfzig ior.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vnd [di hebreischen] geben vnz schuld daz wir ditz bůch austhulmetzschen in die lateinischen oren wider ire bibliam.
do sy [die tulmetzschen] die biblien austulmetzschen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
48, 11
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Da lit Sant Jeronimus, der da priester und cardinal waz und der die byblin und den psalter von ebrayschin zů lattin bracht.
Ebd.
712, 15
:
Sie globent wol in ainen gott und sprechent daz nit me sy denn ain gott […] und haltent die bybly als sie geschriben ist.
Ebd.
76, 25
:
wann Moyses hab es nit geschriben in der bybly noch David in dem psalter.
Ebd.
177, 14
:
Aber von der bibly und von den prophecien wissent sy das die creatur die sie an bettend sind nit gott.
Sappler, H. Kaufringer
16, 362
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
uns tuot auch die bibel kund, | das Sampson, den starken man, | lieb des flaisch pracht daran, | das er all sein sterk verlos.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bibel / (die) Kirchenbuch / das buch der heiligen schrifft.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
460
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Das die růt mit blůst och grún belaib, | Als uns die bibly schraib, | Betút Marien maͤgtlich bluͤgend leben.
Lemmer, Brant. Narrensch.
14, 12
(
Basel
1494
):
So hab man allzyt sünd volbracht | Vnd vohe nit erst von nuwem an | Die Bybel er erzelen kan | Vnd ander sunst hystorien vil.
Enders, Eberlin (
Basel
1521
):
das die […] Bibel alein den pfaffen […] zů geaygnet ist, vnd den schlechten christen als ein schedlich ding abgesprochen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die Bibel / Das ist / die buͤcher der heiligen geschrifft.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
die ganz bibl […] so durch die abschreiber […] gefelscht […] ward.
Bastian u. a., Regensb. UB
208, 29
(
oobd.
,
1361
):
Item er hat auch guͤtew puͤcher lassen: ain wibell, gar ain guͤtew, di hat im sein herr von Eystet geben, der byschoff, in dez dienst er ze Avion gestorben ist, di bybell wol 12 lb R. d wert ist.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Si het ain bibel, die waz ze deütsche gemachet.
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 8, 23
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 406
;
Matzel, in: Sprachw.
6, 1981, 342
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 42
;
Schmitt, Ordo rerum
135, 2
;
Voc. Teut.-Lat.
d vijv
;
Rot
292
;
Rohland, Schäden
367
;