biene,
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
bin, bîn
›Biene‹
(f.), trotz verwandter Formen in anderen
idg.
Sprachen Ableitung unklar (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 133
).
›staatenbildendes, zur Honiggewinnung gehaltenes Insekt, Biene‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
ein volk / schwarm / stok b.; die b. fliegen / stechen / saugen; arbeitsame / edle / gute / kleine / wilde b
.
Wortbildungen:
bienenharz
,
bienenkönig
,
bienenman
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
102, 33
(
preuß.
,
1440
):
summa allir behenen 554 stocke und bewten.
Ebd.
730, 4
(
preuß.
,
1437
):
gelassen czu Miraw 24 stocke benen.
Ebd.
772, 17
(
preuß.
,
1430
):
1 vas rotes weynes, 34 benstucke mit benen, 2 vas calacienbir.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
18, 25
(
preuß.
,
1437
):
benen, dy czum huse gehoren dem voite.
Ebd.
81, 21
(
preuß.
,
1442
):
70 stocke benen jung und alt.
Ebd.
150, 5
(
preuß.
,
1430
):
czur nuwen mole im hofe sint 21 houpt rintvihes […] item 18 stocke benen.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 512
(
preuß.
,
1508
):
so sall her den burger zcuvor warnen, seine benen und schoffe voninander zcu teylen unnd einem iderman sein teill zcu brengen.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
do si bestonden zo stormen, hadde he bestalt vil bien ind bienkorve, ind im storme worpen si die bien mit den korven int heir.
Struck, Cist. Marienst.
1037
(
mosfrk.
,
n. 1457
):
Ibelberg: […] 2 waen und eyn gezuch darzu. 2 ploge mit 20 honer. 3 bienen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
308, 26
(
rhfrk.
,
1659
):
von den bienen würdt das zehendst teil am honig und wachs geben.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Vnd thu doch jedem wol behagen, | Von vielen Byn zusammen tragen.
Er sprach: ,wer sich die Byn leßt schrecken, | Der wird nit suͤssen Honig schmecken‘.
Jostes, Eckhart
101, 8
(
14. Jh.
):
als daz pinlin suget die súzi und daz hónig von den blumen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
96, 2
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Das die bienen gerne in die stöcke und körbe ziehen.
Ebd.
253, 7
:
Man schneidet das honig, nimpt auch der bienen wahr, wann sie schwermen wollen.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Als der rouch binen vztribet, das man ir honic genemen mvge, als vertribet des libes rue gotes vorchte von der sele.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
270
(
schles. inseldt.
,
1464
):
II sthoͤcke bynen, vnd acht hwner.
Opitz. Poeterey
13, 6
(
Breslau
1624
):
wie die bienen / welche jhr honig auß den gesunden blumen saugen.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 544, 26
(
omd.
,
1434
):
das Jocob vom Brunsberge zal dy vorgenanten benen behalden ane alle wederrede.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Cle, wie ist din suzekeit | Vergangen, daz du bist leit | Wurden deme binelin, | Des spise du soldest sin.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
252
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
So wir denne niht daz herze zemen, | noch ez von posen dingen nemen | […] so snurt ez umb als ain pin.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
116, 13
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Auch zehet kein obs, kein bin nach kein wasser.
Gille u. a., M. Beheim
348, 18
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Man sach die pom schon plün. | in den pluten und plumen | sah man die kever trumen, | und ach die klain pinlein.
Ebd.
453, 336
:
die pfeil und klocz her flugen, | Als kem von pinn ain grosser schwarn | her ausser zehen körben varn.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 41, 13
(
nobd.
,
1464
):
Wer auch bynnen hat unter der herschaft ausz den zeidelweiden, wo oder wer der sey, das sich von der bynnen wegen verhandelung verliefen, darumb sol ein sulcher das recht nemen und geben vor den zeydelrechten.
Ebd.
2, 1, 42, 17
:
Darnach alle jar, die bynnen bringen frucht oder nicht, dieweil sie leben und alzo ymen sein und besetzet, so gefelt der zinsz.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Und fressen [die mucken] doch die hönig-waben, | Welche gewürcket hat vorhin | Die arbeytsam edele bienn.
Bell, G. Hager
178, 1, 26
(
nobd.
,
1597
):
nach dem er wider zum ass kam, | nam / er war, Das im lewen dotte / Bien waren, die in notte. | vil Hönig auch bey inen wasse. | Er nam Das Hönig vnd das asse.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
binnen, die zů iren loͤchern in iren binnekorp vs vnd in fliegende sint.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Sy vmbgaben mich als die pine vnd brunnent als das fewer vnder die dorn.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 49, 10
(
Straßb.
1520
):
du sugst mit den binen den honig nit vß diser blůmen / sunder das gifft.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Da das Urteil gangen was, da flog ein Binlein oder Ymlin dem Schultheißen uff seinen Hůt.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dú dritte nature dez binlins ist daz ez stichet mit dem angen den mentschen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Si tet als dú gewirbigú binlú, dú daz súss hong uss den menigvaltigen blůmen in tragent.
Dien menschen beschiht als den binlin, die daz hong machent.
Lemmer, Brant. Narrensch.
111, 41
(
Basel
1494
):
Aber ich weis das mir geschicht | Glich wie der blůmen die wol rücht | Dar vß das byenlin hunig zücht.
Thiele, Minner. II,
16, 60
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
ain fůr in, dú ander uß, | als binn tůnd uß irm huß.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Hór nwn von den wúrmlein, die man pyn nennet zu deẃsch.
Nyholm, Füetrer. Gralepen
642, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
alls nymbt der pin das hoͤnigk von liehten pluemen.
Ebd.
2159, 4
:
des kǔnges her von Persia cham alls ain schwarm pinen zue geflogen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
208, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Amphilius pracht sechtzig schef, | des ritter an streit gleich den pinen vielen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
7, 9
(
mslow. inseldt.
,
1569
):
So sollen dieße Leutth. so den Bihnen nach gehen, oder Ane gefahr finden, keinen Baum auff dieser Stadt grunndt vnnd Boden abhauen.
Bremer, Voc. opt.
1, 217
;
Schmitt, Ordo rerum
322, 3
;
Hulsius
B ijr
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 56
;
Dietz, Wb. Luther ;
Bad. Wb.
1, 223
;