blicken,
1.
›scheinen, leuchten, glänzen, blitzen‹.Belegblock:
ich hadde vil nae myn synne verloren | doe ich ir [vrauwen] schoende tzeirst sach blicken.
Swenne dirre tempel alsus ledec wirt von allen hindernissen, daz ist eigenschaft und unbekantheit, sô blicket er alsô schône und liuhtet alsô lûter.
Dis steinlin ist blikende klar vnd rot als ein fúrige flamen.
der geist kam [...] zů dem menschen und blickete und glentzete me denne die sunne.
15. Febr. hat es sehr gedonnert und geblicket.
Vorarlb. Wb.
1, 386
.2.
›in eine bestimmte Richtung, auf/in etw. schauen‹; auch ütr.Belegblock:
Do entpfienc sie von der Gotes craft | Den waren Gotes sun Crist | In also glicher kurzen vrist | Als ein blicz gaes irschricket | Und in ein gadem blicket.
Die wîle in die sêle blicken mac dehein underscheit von deheinen geschaffenen dingen.
sô irgûzet sich sin fornuft so gar uz uf ein, da her uf sich selbin blickit.
Ebd.
30, 6
: in dirre geburt da der vadir uf sich selbin blickit, da der son von siner fornuft fluzit und der son wider uf in blickit.
Swer pliket in got, der ist ain gaist, | Mit im daz selb er auch hi laist.
das wir plicken vernüftigleichen in diese lauter warheit.
Der mensche sol [...] bi im selber bliben und Got drin ziehen und dike dar in blicken mit einem zůgekerten gemůte vil inneklichen.
wollt ich lanng plicken in die sunn, | so wurd ich sehenns mich et selber triegen.
Wie fraysleich manger plichet | Durch helm in der veinde schar.
blick durch die braw, vernim den glanz, | wie gar vein blaw des himels kranz | sich mengt durch graw von rechter schanz.
3.
›jn./etw. erblicken‹.Belegblock:
Uf un e ir uch schicket, | Wen ir kein mannen blicket | Und en mit ougen wicket | Etteswo an eine stat.
Hie pliket si daz suße mer, | daz gotez minne ist unwandelber | on angenge und immer.
Nun begund der knabe clüg | Verre bliken durch den wald | Zway bild clar und wol gestaltt.
4.
phras.: sich blicken lassen
›sich zeigen‹.Belegblock:
daß er sich nicht wird bald doͤrffen allda lassen blicken.