brühen,
brügen,
V.
1.
›etw., z. B. geschlachtete Schweine, mit siedendem Wasser übergießen, verbrühen, kochen‹;
vgl. .

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. U (
mfrk.
,
1372
):
unde sollen auch alsgefugelichen penden, daz sij nýman dar umbe sollent slan, fahen, roben oder bruͤhen.
Hajek, Gůte spise
8
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Nim ein verkelin [...] vnd bruͤ daz kuͤle vnd zuͤhe im daz har allez abe.
Keil, Peter v. Ulm
80
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Nym [...] pawm-nuß, slahe die kerne dorauß vnd prü sie in siedendem wasser.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
366, 15
(
els.
,
1362
):
mit dem flos ein siedende wasser uf den hauene vnd bruͤgete den keyser.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wir tuond si abnemen und slachten | [...] Und werdent sie brügen und baden: | Das muos in ewenklichen schaden.
Müller, Stadtr. Ravensb.
69, 17
(
oschwäb.
,
1326
/
30
):
und was swin si schindent oder bruͤgent, darus sond si den ruggen nemen als von alter herkomen ist.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
daß sie ire schwein selb prüen und metzgen mugen.
2.
›etw. ansengen, verbrennen‹.

Belegblock:

Niewöhner, Teichner
10, 11
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
wer sich leit an got allain, | den chan nieman uͤber winden. | daz ward scheinig an den chinden | die der offen nicht enpruet.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Wo man ein tuch vail vint, da har czu genumen ist, daz schol man pruen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
110a, 2
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Welch cristen man odir weyp mit zauber vͤmb get odir mit gift vnd dez verwūnen wirt den sol man auf eyn herrt pruͤn.
3.
›brennen, glühen‹, von Gefühlen.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
177, 27
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Und wan der czorn, der also prut | und uns chumpt mit verdachtem mut, | in uns czu vast veralten tutt, | so wirt ein hass darause.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Und dar nach die minne minr und me bruͤget.