brandschatzen,
V.;
zu
mhd.
brantschatzen
›Raub und Brand erlassen und dafür Kontributionen auferlegen‹
(;
Kluge/S.
1995, 130
).
1.
›mit dem Versprechen, auf Raub und Brand zu verzichten, von jm. Kriegskontributionen (z. B. Geld) erpressen‹;
zu  1.
Wortbildungen:
brandschätzer
(a. 1624).

Belegblock:

Krebs, Prot. Spey. Domkap.
1, 1532, 2
(
rhfrk.
,
1504
):
Nun besorg man sich, so man das dorf brandschetzt, who sich myn hern auch nit brandschetzten, wurdent der widdhom und pfar hofe verbrent.
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 12, 35
(
schwäb.
,
1393
):
die von Bochingen, ir etwie vil, nit all, sint gebrantschatzot von dem vogt von Oberndorf umb 24 guldin und umb 4 malter habern und umb ain barchattin tuch.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
was si nur ankamen muest sich prandschatzen, gelt geben oder hâr lassen.
Schmid, R. Cysat
6, 15
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 407
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 762
;
2.
›Menschen ausplündern und ihre Ansiedlungen (Gehöfte, Dörfer, Städte) niederbrennen‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
quam der greve van der Marke ind der van Heinsberch mit iren helperen in dat bisdum van Collen ind branten ind brantschatten ind deden groissen schaden.
Wiese, UB Wetzlar (
hess.
,
1349
):
Auch clagin wir, daz der greven von Solmes marschalk [...] bi nacht unde bi slafinder diet unser ingesezzin burgere nachtbranten, brantschaczeten unde in ir pherde, kuwe, viehe unde waz sie hatten, da namen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
der marggraff zoch dem bischof von Wirtzpurg in sein land und verprant im alles das ab biß gen Nürnberg an die stat und prantschatzet überall im land.