bresthaft(ig),
Adj.
1.
›mit Mängeln behaftet, schadhaft, brüchig‹; zu (Adj.).

Belegblock:

Vock, Urk. Hochst. Augsb.
230, 35
(
schwäb.
,
1370
):
Und waͤr, ob der insigel ains [...] brúchig waͤr, oder wie diser brief bresthafft wurdi.
Welti, Urk. Rheinfelden
284, 31
(
halem.
,
1454
):
daz all brunnen presthaft vnd bwfellig sind.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
Und was ir für presthaft oder angestochen korn uf den loben sehen und befünden, das sollen ir unverzogenlich ainem burgermaister anzaigen.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1482
):
Es langt mercklich geschrey und klag von allen orten an uns, der bösen bresthaften straͧssen halb.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1539
):
wo er muren findt vnnd sicht, so breßthafft, boͤß vnnd buwfellig.
Hulsius
C jr
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 423
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›mit einem körperlichen oder geistigen Mangel behaftet, krank, gebrechlich‹; zu (Adj.).
Bedeutungsverwandte:
, (Adj.) 13, , , ,  1, , .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Kranck siech vngesundt schwach vnuermuͤglich muͤgloß bresthafft suͤchtig.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Und weiß mich nit bresthafft sin, | Sonder an allen mynen gliedern gesont sin.
J. W. von Cube. Hortus
96, 12
(
Mainz
1485
):
wan dich dūcket dyne augē bresthafftig werden.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Bonifacius [...] satte uf [...] das kein man sol pfaffe werden, der an gliden bresthaft ist.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Got der Her hat in dem alten Gesatz gebotten, das man im kein bresthaftig Thierlin opffern solt.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 367, 44
(
schwäb.
,
1570
):
sollen in fewersnöten [...] alle weibspersohnen außerhalb in iedem hauß ein weib sambt den kindbetterin und der krancken, presthaften leuten [...] dem feür zulaufen.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
secht / wie die Aussaͤtzigen / vnd andere Presthaffte nach verrichtem gebett den Gesundheit erlangen.
Sudhoff, Paracelsus (
1526
/
7
):
er [cörper] ist gleich so wol presthaftig und abnemig an der natur.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
presthaffte personen als sinnlose, stumme, tumme.
Schmid, R. Cysat
6, 15
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 799
;
Bad. Wb.
1, 322
;
Öst. Wb.
3, 908
.