capitan,
capitän,
capitänier
(letztere Form alem. mit
-er
in Anlehnung an Nomina agentis),
der
;
–/-en
,
-er
oder
-s
, vereinzelt
-i
;
aus
mlat.
capitaneus
›Vorsteher‹
(
DuCange
2, 134/5
).
›Anführer‹; abwertend auch: ›Anstifter e. S.‹; ›Leiter einer (Militär-, Verwaltungs-)Einheit, Kommandant, Hauptmann‹.
Syntagmen:
einen c. setzen; jn. zu c. deputieren; als ein c. sterben; c. der sekte, leibwache / stat; angehender / himlischer / neuer / rechter / weiser / welscher c.
Wortbildungen
capitanslehen
›Soldatenbeute‹ (dazu bdv.: ; a. 1582).

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
hat ein Radt [...] zwene Radthern [...] zue Capitenern deputiret.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
hadden die Romer ein capitanier gesatzt zo Agrippinen.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
diese capithanien [...] hilten hiernach [...] rath.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Du bist der Himmlisch Capitain, | Dein Koͤnigsheer alle Engel sein.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
15. Jh.
):
do der Eidgnossen knecht die statt nit wolten ufgeben [...] do zoch der kappitoͤni fúruf von der statt.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
492
(
schwäb.
,
1453
):
Er waß ir aller capiten | Und trat in maisterlichen vor.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
er sei kain hauptsacher [...] sunder maister Michel sei der recht capitanier und ursach solichs.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Er liess besenden all sein Capitany oder haubtleut.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 12, 18
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Qu. Brassó
5, 449, 6
;
Jones, French Borrowings
175
;
Helbling, Milit. Fremdw.
1912, 42
.
Vgl. ferner s. v. , .