ellenboge(n),
1.
›Ellbogengelenk zwischen Ober- und Unterarm (als Körperteil)‹; metonymisch auch: ›Unterarm‹; Rechtstexte, Texte religiösen Inhalts, Texte aus dem Bereich der Medizin.
Syntagmen:
der e. an dem gebein gehen
; jn. an den ellenbogen stossen, sich mit köpfen
›Schröpfköpfen‹ an den ellenbogen lassen, etw
. (Subj.) an / auf dem ellenbogen sein, j. jn. auf den ellenbogen nemen, sich auf die ellenbogen lenen / erstützen
, ˹bis über die, zu den ellenbogen
˺ [wohin] greifen, etw
. (Subj.) gegen den ellenbogen schlagen, j. mit dem ellenbogen arbeiten, sich mit den ellenbogen weren, etw
. (Subj.) von dem ellenbogen hinfür bis an die hand lang sein
; der e. eines mannes
; der e. an dem gebein
; der bug, die biegung / streckung des ellenbogens, die zierde der ellenbogen
; die spitze an dem ellenbogen, die mäuse
›Muskeln‹ bei den ellenbogen, die wunde nahe bei den ellenbogen
.Belegblock:
da er [S. Simeon] das kind Jhesum ym tempell nam auff eyn ellnbogen.
S. Johannes, da er Christo ynn den armen sass, etwa mit dem kopff hette Christum an den elbogen gestossen, da er den becher nam.
Do [kasten] greifft ehr [Bapst] ein biss uber die Elnbogen und theilet sie [die verdienste des herrn Christi] aus.
Ein schnider [...] vn̄ des gelichen die do vast mit de[m] elenbogen arbeiten / sint notürfftig der beweglig biegung vn̄ streckung des elenbogens.
von gleichwunden. [...] elenbogengleich und kniegleich, achselgleich und hüftgleich.
Die ouch so hoͤflich sint erzogen | Die vff jr arm vnd elenbogen | Sich laͤnen vnd den disch bewegen.
wan mir di augen wellent wetuͤn, so sol ich mir mit choͤppfen an den ellpogen lassen.
2.
kleineres natürliches Längenmaß von regional unterschiedlicher Länge (wie elle, die
); anschließbar an 1.Obd.; gehäuft literarische Texte.
Belegblock:
So ein stat vir elenbogen weit Got begreuft. so ist er klein.
Dirre tempel was 1120 elenbogen hoch, das dut ieder elenbogen 1½ schuch.
By Falseron was ein heydischer kŭnig, [...], der was wol syben elnbogen lang.
Nimst du nu ain meil fuͤr vier tausent elenpogen.
Schweiz. Id. f.;
3.
bildlich den 3. Verwandtschaftsgrad der Geschwisterkinder kennzeichnend (entsprechend der Verwandtschaftszählung des Sachsenspiegels nach Kopf, Schulter / Achsel, Ellenbogen, Handgelenk, erstem, zweitem, drittem Glied des Mittelfingers bis zum siebten und letzten Grad; s. dazu nagelmage
).Belegblock:
Swestere kint, daz ist de andere sibbe, de sten ouch an deme dridden lede; daz ist an deme elenbogen.
NIcz ist dy erste sippe zal dy man czu den magen rechent Bruder chint vnd swester chint in dem ellebogen sten.