ellenboge(n),
auch
elboge(n),
der
;
-ens/-n
;
zu
mhd.
ellenboge
›Ellbogen‹
(
Mwb
1, 1578
).
1.
›Ellbogengelenk zwischen Ober- und Unterarm (als Körperteil)‹; metonymisch auch: ›Unterarm‹;
vgl. (
der
1.
Rechtstexte, Texte religiösen Inhalts, Texte aus dem Bereich der Medizin.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  1, (
der
1, ,  1.
Syntagmen:
der e. an dem gebein gehen
;
jn. an den ellenbogen stossen, sich mit köpfen
›Schröpfköpfen‹
an den ellenbogen lassen, etw
. (Subj.)
an / auf dem ellenbogen sein, j. jn. auf den ellenbogen nemen, sich auf die ellenbogen lenen / erstützen
, ˹
bis über die, zu den ellenbogen
˺ [wohin]
greifen, etw
. (Subj.)
gegen den ellenbogen schlagen, j. mit dem ellenbogen arbeiten, sich mit den ellenbogen weren, etw
. (Subj.)
von dem ellenbogen hinfür bis an die hand lang sein
;
der e. eines mannes
;
der e. an dem gebein
;
der bug, die biegung / streckung des ellenbogens, die zierde der ellenbogen
;
die spitze an dem ellenbogen, die mäuse
›Muskeln‹
bei den ellenbogen, die wunde nahe bei den ellenbogen
.
Wortbildungen:
ellenbogengleich
(Gw zu
2
,
das
, 1).

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
da er [S. Simeon] das kind Jhesum ym tempell nam auff eyn ellnbogen.
Ebd. (
1528
):
S. Johannes, da er Christo ynn den armen sass, etwa mit dem kopff hette Christum an den elbogen gestossen, da er den becher nam.
Ebd. (
1537
/
40
):
Do [kasten] greifft ehr [Bapst] ein biss uber die Elnbogen und theilet sie [die verdienste des herrn Christi] aus.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Ein schnider [...] vn̄ des gelichen die do vast mit de[m] elenbogen arbeiten / sint notürfftig der beweglig biegung vn̄ streckung des elenbogens.
Sudhoff, Paracelsus (
1527
/
8
):
von gleichwunden. [...] elenbogengleich und kniegleich, achselgleich und hüftgleich.
Lemmer, Brant. Narrensch.
110a, 136
(
Basel
1494
):
Die ouch so hoͤflich sint erzogen | Die vff jr arm vnd elenbogen | Sich laͤnen vnd den disch bewegen.
Bastian, Runtingerb.
2, 24, 26
(
oobd.
,
1392
):
wan mir di augen wellent wetuͤn, so sol ich mir mit choͤppfen an den ellpogen lassen.
Große, Schwabensp. ;
Luther. Hl. Schrifft.
5. Mose 3, 11
;
Follan, Ortolf. Arzneib.
64, 7
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
198, 9
;
Menge, Laufenb. Reg.
3745
;
Wiessner, Wittenw. Ring
5265
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
8, 12
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Vgl. ferner s. v.
1
 3.
2.
kleineres natürliches Längenmaß von regional unterschiedlicher Länge (wie
elle, die
); anschließbar an 1.
Obd.; gehäuft literarische Texte.
Bedeutungsverwandte:
(
die
).

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
So ein stat vir elenbogen weit Got begreuft. so ist er klein.
Chron. Strassb. Var. (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Dirre tempel was 1120 elenbogen hoch, das dut ieder elenbogen 1½ schuch.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
By Falseron was ein heydischer kŭnig, [...], der was wol syben elnbogen lang.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
19, 4
(
noobd.
,
1347
/
50
):
Nimst du nu ain meil fuͤr vier tausent elenpogen.
3.
bildlich den 3. Verwandtschaftsgrad der Geschwisterkinder kennzeichnend (entsprechend der Verwandtschaftszählung des Sachsenspiegels nach Kopf, Schulter / Achsel, Ellenbogen, Handgelenk, erstem, zweitem, drittem Glied des Mittelfingers bis zum siebten und letzten Grad; s. dazu
nagelmage
).

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Swestere kint, daz ist de andere sibbe, de sten ouch an deme dridden lede; daz ist an deme elenbogen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
58a, 24
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
NIcz ist dy erste sippe zal dy man czu den magen rechent Bruder chint vnd swester chint in dem ellebogen sten.