gatter,
das
,
auch
der
;
–/-Ø
+ Uml.,
gätter,
das
, auch
der
;
–/-n
, auch
,
gattern,
das
.
1.
›ein aus Stäben, Latten hergestellter Verschluss als Tür, z. B. im Zaun, in der Mauer‹; metonymisch ›Zaun‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
das g. abbrechen / aufreissen / zerreißen / zutun; gelt
›Abgaben‹
über das g. geben; ein um(b)gehendes g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Vor der helle gatern | [...] Stach her nider den argen.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1405
):
10 scot vor zwue gatir, die do steen in den aytczuchten in der muwer.
Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
da gink dar ein sevenpreister [...} und sloch de slos up an dem iseren gader.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1339
):
dat sal her ieme richtin und bezalin over den gaider.
Kollnig, Weist. Schriesh.
294, 31
(
rhfrk.
,
1430
):
ein schilling pfenig für das heubtrecht von sinen eigen armen luten uber den gattern zu geben.
Gille u. a., M. Beheim
276, 11
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Er gieng gar taugenlichen sleichen umb die tür | und wartet auff die hennen. | die waren in dem haus und was der gater zu geton.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
ein graben aufgeworfen und schrancken dorhinter, dardurch ein umbgehender gatter zu der fare gemacht.
Sachs (
Nürnb.
1536
):
Offen stundt haußthür und der gatter, | Des hat mein weg mich rein getragen.
Ebd. (
Nürnb.
1550
):
Er loff ein durch den gattern.
Müller, Welthandelsbr.
210, 12
(
schwäb.
,
1506
):
das grab ist mit eyßern getter umbzogn.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1600
/
25
):
daß sie nach verschinen Sandt Gallentag mögend den biderben Lüten ire Gätter, Zün und Heg iers aignen Willens und Gefallens ufryßen und abbrechen.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 39, 9
(
moobd.
,
1524
):
Hinauf durch die Judengassen, die seytten gegen dem wasser in das Khay, biß herab an das Clain gätter an den asthof.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1540
):
es sollen auch alle die des weegs notturftig sein die gätter helfen machen.
Ebd. (
moobd.
,
1584
):
der gattern bei dem mairhof soll durch aines herrn diener oder pfleger vom hof auß gemacht werden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
A. 16. Jh.
):
Es sullen all wege und gättern pewart sein, die gattern geraum sein.
Ebd. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
wer die gätter oder faltor nit macht, das sie gern auf und zue gehen, ist verfallen 72 ₰.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
von gattern ab biß in den pach auf ain wöhr ains schliffstains.
Bremer, Voc. opt.
273
;
Schmitt, Ordo rerum
174, 15
;
630, 21
;
Voc. Teut.-Lat.
k iijr
;
Voc. inc. teut.
h iijr
;
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 179
f.;
Weber, Oswald. ;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 63
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 413
;
Dietz, Wb. Luther ;
Bad. Wb.
2, 300
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Gitter, z. B. von Fenstern‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
das eiserne / steinerne g
.

Belegblock:

Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
hab ich doch keinen Mänschen mehr, der am Sontag bei mir am gätter liege.
Schmidt, Rud. v. Biberach
163, 19
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Er sieht dur die fenster vnd dur die gattern, daz ist dúr kleinvͥ loͤchli.
Gereke, Seifrits Alex.
777
(
oobd.
, Hs.
1466
):
ain stal | mit ainem gattern eysneynn.
Auer, Stadtr. München Anh. (
moobd.
,
1489
):
sy sollen aber ir gättern und laden innwendig anhengen.
Ebd. Anh. :
soll die [kellerfenster] yederman vergättern mit eysnen gättern und versorgen, damit weder leuten noch vieh icht schade davon widerfare.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1485
):
Ain gäter für ain venster.