gebirg(e),
geberg(e),
gebürg(e),
das
;
-s/-Ø
.
1.
›Berg, Geländeerhöhung unterschiedlichen Ausmaßes (vom Hügel bis zum Hochgebirge)‹;
zu
1
 1.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
do god Moysi de zen gebot gap of deme geberge zuͦ Sinai, do wiste her vil wol, daz der luͤte manigerhande crich med en ander worden hebben.
Gille u. a., M. Beheim
278, 4
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ain mensch, der wart gejaget | von ainem gehurn auff schnellem tam. | vil nach waz er verzaget. | durch ain gepirg viel er zu teich.
Thiele, Minner. II,
19, 42
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
ir munndlin ist húpsch rot und fin, | als ob ain geburg von röbin | staͤtteclichen dar inn brin.
Adrian, Saelden Hort
8797
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
er gie an ain gebirg hin | und saz da mit den jungern sin.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
560, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Vil Troyer sy in den gepirgen funden.
Piirainen, Igl. Bergr.
34, 13r
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
sind die Vrbarer sich offt verhören, ob ain mann sein arbait leget vff geberge, Es sey Ain perge, Ain stollen.
Voc. Teut.-Lat.
l vijr
;
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 180
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vorarlb. Wb.
1, 1074
;
Veith, Bwb. .
2.
›Gruppe zusammenhängender Berge und Täler, Gesteins-, Bergmassiv; Bergkette‹;
zu
1
 1.
Syntagmen:
in dem g. wonen, über das g. eilen / faren / kommen / reisen / ziehen; ein grosses / hohes / steinotes / wildes / wüstes g
.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
he reisde over dat gebirchte gen Rome.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
146, 7
(
Frankf.
1535
):
Wir haben aber der steyn vast vil funden in dem Teutschen gebirg zwischen Trier vnd dem Rein.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
51, 13
(
Frankf./M.
1550
):
Wenn man will gehn ins Hessenlandt / | Von Franckfurt / zu der lincken handt / | Ein groß gebirg reycht biß an Rhein / | Vnd in das Hessenlandt hinein.
Feudel, Evangelistar
136, 6
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Unde vorchte quam ubir alle nakebur unde dese wort wurden gebreytit in Judeam ubir alle daz gebirge.
Thür. Chron.
7v, 12
(
Mühlh.
1599
):
Darnach zog Hannibal nach dem Gebirge Alpes genandt / zwische͂ Wallenland vnd Gallien / da moͤchte er vor grossen Felsen nicht vber das Gebirge kommen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Welch man wonet uf dem gebirge, daz in dise munce unde in di stat gehort, der ist zu rechte zolvri.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
4, 15
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
In dy provincie mochte Alexander nicht kumen durch das groze gebirge das das lant umme beslust.
Stackmann u. a., Frauenlob
1, 20, 5
(Hs. ˹
schles.
,
14. Jh.
˺):
ich kan über daz gebirge herten herzen komen.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
116, 38
(
nobd.
,
1384
):
Darzu sol Albreht Judensmid sweren zehen jar vͤber daz Lampartisch gepirg on gnade und darnach niht herwider ze komen.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
140, 1
(
Nürnb.
,
1446
):
Sie yrriten in den wüstnungen, in dem gepyrg vnd in löchern vnd in den gruben der erden.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1379
):
ich loße úch wißen, daz ich bin gesin in eime gar wilden großen hohen gebirge.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
er und sin sun die giengent uf daz gebirge.
Morrall, Mandev. Reiseb.
31, 11
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Egyptum ist gar ain starck land, wann es beslossen ist gar mit wilden velsen und mit wildem gebirg.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
si striten mit äxten und triben die Schwaben piß in das gepurg.
Ebd. (
schwäb.
,
1536
):
es sollt kain maister nit mer haben denn zwen knecht, er far in das gebürg oder nit.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
zochen über das tridentisch gepürg in allem winter und tiefe des schnes in Italiam.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Alb / alben / alpen / alpgebuͤrg [...] Ist das gebuͤrg zwische͂ Italien / Deutschland / vnd Franckreich.
Thiele, Minner. II,
13, 189
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
so wutt ich durch den schne, | als in dem gebirg manig jeger thut uff reiffen.
Stackmann u. a., Frauenlob
1, 13, 6
(Hs. ˹
alem.
,
14. Jh.
˺):
ich zoge über daz gebirge hin, | zu sprechen minen vriedel han ich ganzen sin.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
2. H. 15. Jh.
):
ist aber das der herr uber das gebirg vart, so sol er frid han, untz der herr wider kumpt.
Haage, Hesel. Arzneib.
18r
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Daz musz sein ein stainpock, der im gebirg gezogen würt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz êrst ist, daz sich der sterb erhuob des êrsten in dem gepirg und in den mersteten.
man vindet si [stain] auch in däutschen landen an dem stainotem geperg.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Dye kamen durch dye Steyrmarckh uber das gepirg Praytteneckh und durch das Lauentall.
Rechn. Hermannst.
376, 34
(
siebenb.
,
1503
):
Tatul von Stederdorff ÿst geczogen auff das gepeyrg, das her sal kauffin oxin.
Ebd.
383, 2
:
Mer seyn sÿ geschickt worden myt sampt den andrin zoldner auff das gepurg.
Morrall, a. a. O.
4, 26
;
71, 7
;
149, 10
;
167, 2
;
172, 16
;
3.
›Gebiet, in dem Bergbau getrieben wird; Grubenfeld, Bergwerk‹;
zu
1
 45.
Bergbaubezügliche Texte; omd. und östliches Inseldt.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 79, 6
(
md.
,
1447
):
Auch sal der czhendener von ammechts wegen uff das gebirge rytten alle woche zcu allin kauwin, wo man ercz feyl had.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
86, 10
(
omd.
,
um 1559
):
Dan ein jeder erbflus scheidet die gebirge, grunde und nahmen derselbigen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
v. 1325
):
Alle richtere uf dem gebirge unde alle geswornen von dem gebirge di sullen weder swert noch mezzer tragen in der stat zu Vriberc in dem wicbilde.
Ders., Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1479
):
Als uns die gewercken des Snebergs unnd ander umligender gepirge etzlich irrung, gebrechen unnd beswernis angetragen, der sie sich inn und usserhalben gerichts manchfeldig beswert beduncken.
Piirainen, Igl. Bergr.
32, 37r
(
slow. inseldt.
,
16. Jh.
):
Das sindt die gemain(en) Recht des gepirges.
Ebd.
35, 14
, l:
Es mag Auch kain annder mann, Des dem Andern Ärz, auf dem geburge, mit nichte verbieten.
4.
›taubes Gestein, Gesteinsmassen (ohne Erzgehalt)‹;
zu
1
 6.

Belegblock:

Schmitt, Fachprosa
37, 4
(
Leipzig
um 1500
):
Das kupfer ertz in dem schyfferwerck ist gar mit vil taubem gepirg vormengt.