gefreit,
part. Adj.;
Part. Prät. zu
mhd.
vrîen
›freimachen, erlösen‹
(f.).
1.
›frei von etw., befreit, errettet‹.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1540
):
Bald zeygt er seins herren geschrifft, | Das sie gefreyt wer vor dem todt.
2.
›von Verpflichtungen befreit; mit Freiheiten, Privilegien versehen‹.
Syntagmen:
der gefreite probst / richter, die gefreite person, das gefreite geschlecht
.
Urkunden, Rechtsschriften.

Belegblock:

Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1578
):
Bericht über Eckum, das gericht uf des ordens gefreitem hof und die kleine pachten daselbst belangend.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 49, 19
(
nobd.
,
1464
):
Zw Langenzenne sagen sie in der stat, sie sein gefreyet.
Ebd.
2, 1, 62, 31
:
Des spittals hoffreit ist gefreiet von der herrschaft.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
mit aim erbern rat vor iren gefreiten richtern in ainer schwern rechtvertigung stund.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
um 1510
):
Des gefreiten gerichtsschreibers aid vor den gefreiten richtern.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1473
):
der herr von Weinsperg hatt ainen burgermaister erinnert, er sey von seinen vordern also herkomen und gefreyet.
Ebd. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
darinnen das erber handtwerck von webern für andren handtwercken allain gefreit ist.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
Dann das gotzhus von bäpsten, keisern und küngen hoch gefrit.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1523
):
Dann als sich die handwerchsleut bisher understanden aigen statut, bruederschaften und zunften aufzurichten und selbst an einander zu puessen und strafen und derhalben gefreit zu sein vermainen.