geschöpft,
das/die
;-(e)s
(für das
), -Ø
(für die
)/auch -Ø
;-t
des Lemmaansatzes kann mit -ede
von geschöpfede
identisch sein, es kann aber auch (eher) Einfluß des finalen -t
von geschäft
oder des subst. part. Adj.
geschöpft
vorliegen. – Obd.; Texte religiösen oder didaktischen Inhalts.
1.
›von Menschen gesetzte Ordnung‹; wohl auch: ›Gedanken, Betreiben, Sinnen und Trachten des Menschen‹.Belegblock:
ir seind alle ain künigliche priesterschaft: seind underthänig aller menschlichen geschöpft
[
OrdnungLuther
1545, 1. Petr. 2, 13: ]
umb gots willen. du allein [got] macht vns besseren, du allein vir unsser mißdat genuͦg sin, der do allein weist vnsser geschöpte
[Vorlage:
figmentum].
2.
›Schöpfung, Schaffung der Welt, darunter des Menschen, als Akt Gottes‹; dazu als Metonymie (mit teils fließendem Übergang): ›Schöpfung als Resultat des Schöpfungsaktes‹; im einzelnen auf Teile der Schöpfung wie den Menschen, die Lebewesen bezogen.Phraseme:
das buch der geschöpft
›Genesis‹.Syntagmen:
das / die g. auftreiben / beschaffen / volbringen, das g
. (Subj.) keinen bestand haben, zergehen, jm. gleich sein
; allen geschöpften ausgehen
›absagen‹, von den geschöpften predigen, die sele sich an die geschöpfte neigen, werke von der geschöpfte den anfang nemen
; das g. Adams, gottes g
.; das hohe / niedere g., die gemeinen geschöpft
; der herre / schöpfer der geschöpfte, die natur der geschöpfte
.Belegblock:
gotes wesen vor den geschephten.
Ebd.
13
: E got ye kain geschepht volpracht, da was er got | drivalticlich.
Ebd.
26
: list man, das die furm und pildung vor im swebt | aller geschepht von angend pis czu ende.
Der sin ist dvͥ craft der sel, dvͥ begrift liplicher dingen, liplich form vnd geschoͮft
[wohl Konsonantenerleichterung:
-pft zu
-ft]
so si gegenwuͥrtig sint. won sich denn dú sele her nider keret und sich naiget an die geschephte, dar ane geschehent all súnde.
O herr, du bist min, so bin ich din; | Die trúw sol iemer stät sin. | Dir ist kain geschöpfft so gar gelich, | So die schön, die minneclich.
Mit den selben guͦtten werchen, die also iren anfang nement von der geschoppft, mag der mensch nit verdienen daz ewig leben.
Als Gott der vater von ewigkeit | Beschuͦf den himmel und erden breit, | Geschöpft, element, kreft und natur, | Uf das den menschen nach siner figur.
das buch der geschöft, das er spricht, es werde der himel oder werde die erd.
so hett sein schaffen oder geschöpfft keyn bestand gemöcht haben deß widerwillens halb, wie es dann jetzund ist, und darum zergehen muß.
Unser fraw ir paider phlag, | vater und muͦter, da von lag | div geschepft in gotes macht.
Ebd.
464, 911
: seid ers nach der geschepht und e | hat behuͤt vor allem we.
Die gemainen gschepht sind naürleich czaichen. Auch wie vns ir lust czimleich sey. Auch sind si czaichen vnd natürleiche pücher vnser verstentnusse.
Ebd.
2123
: vater almechtigen scheppher hymels vnd der erden vnd aller sichtigen vnd vnsichtigen gescheppht.
wie vnczimleich sy [gedänkch] mügen gesein, es sey von got oder von der geschepht, so schadent sew nicht.