geschmeis,
das
;
-es/–
.
1.
›Froschlaich; Ungeziefer‹; in dieser Nuance teils bildlich gebraucht und damit in offenem Übergang zu 2; ›Tierexkremente‹; Belege teilweise klar interpretierbar, teils nur generell im Sinne von ›Schmutz, Unrat‹, ütr. ›Sünde‹, verstehbar.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  9,
1
, , .

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
also ist itzt unser Pestilentz hie zu Wittemberg alleine aus geschmeysse herkomen.
Ebd. (
1529
):
das geschmeis Adam und Eva bleibt an in hangen.
Ebd. (
1537
):
ob sie [reben] gleich sonst etwo vom worm gestochen oder von raupen und anderm geschmeis angefochten werden.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
Saturnus kreis | mit seinem geschmeis | macht mir [...] ein erschrockhens leben.
Alberus
q iiijv
(
Frankf.
1540
):
Cyrmus, der froͤsch geschmeyß.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
121, 20
(
osächs.
,
1570
/
7
):
dasselbig geschmeeß wirdet von der rinden begriffen und überwaxen.
Ebd.
164, 33
:
das weder meuse die wurzeln beschedigen noch ander geschmeiß oder gewurme sonst den stock benagen.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
das ist ain vogel des geschmaitz wúrm gebirt.
Deinhardt, Ross Artzney
1
(
oobd.
,
1598
):
nimb das geschmaiß von ainem sparber, machs zu puluer
(gegen eine Augenkrankheit,
feel
, der Pferde).
2.
ütr. für alles gebraucht, was der eigenen Lehre entgegengerichtet ist, ihr widerspricht: ›Anhängerschaft des Papstes, Päpstler, päpstliche Rotte, Gefolge‹; im einzelnen auch auf die Gefolgschaft des Teufels sowie auf die Juden bezogen; als Metonymie ferner: ›falsche, zu verachtende und zu bekämpfende Glaubensüberzeugung‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
Wir hie ynn unsers fursten landen haben noch nichts von dem geschmeis solcher prediger.
Uber das schlehet mit zu das schendlich laster und heymlich böse geschmeis der sicherheit und uberdrus.
Ebd. (
1533
):
da mit wir im rechten glauben Christi rein bleiben und widder sein [Bapstum] geschmeis und unzifer uns wehren.
Ebd. (
1537
):
so schickt er [Teufel] doch seine schendliche raben, sperling und ander unzifer und geschmeis, das ist: falsche lere und secten.
Ebd. (
1537
):
dafur jren eigen tand und selb ertichte Gottesdienst, heiligen abGotterey [...] auch fur kue und ochsen auffgeworffen und alles mit des Bapsts stanck und geschmeis erfullet.
Ebd. (
1537
/
8
):
der Bapst zu Rom, die Cardinel, Bischofe und das gantze geschwürme des Bepstlichen geschmeis wissen mehr davon.
Ebd. (
1538
):
wie jnn den Lendern hin und widder die Jüden mit jrem geschmeis und lere einreissen.
Ebd. (
1534f.
):
das er fur sich selbs so fest und bestendig jnn Gottes wort [...] und sich rein behelt fur so mancherley geschmeis des Teufels und seiner Rotten.