geschwisterd,
auch
geschwisterigt
sowie weitere variante Schreibungen;
Adj.
1.
›im Geschwister-, Bruder- oder Schwesterverhältnis stehend‹; in 1 Beleg (s. u.
Chron. Augsb.
): ›der Schwester‹ (Gen.).

Belegblock:

Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1587
):
das ettliche maͤnnlichs und wyblichs geschlaͤchts personen begaͤrind, ihnen nach zuͦ lassen, das sy sich mit den jhenigen, so ihrer abgestorbnen eegemaͤchelden geschwüsterde kind gewesen, vermaͤchlen moͤgind.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1532
):
auf die zeit verpoten hie die herren die hochtzeit, daß kain brueders frau, geschwisterget mann, kains zum mal gesetzt (wurd) und auf hochtzeit weder gaben noch schencken.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
88, 12
(
mslow. inseldt.
,
1609
):
Soll alśo Thoman mit śeinem geśchwiśtrigten theill. Erśtlichen [...].
Vgl. ferner s. v. 2.
2.
›im Verhältnis von Geschwisterkindern, Vetter und Cousine stehend‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
geschwisterde kind
.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
210, 16
(
Worms
1499
):
Oder da sindt allein wyter gesipten dann im ersten grad die erben glych in die Stemme zuteilen sie syen in glychem grad als brüder kinde vñ Schwesterkinde. oder in vnglychem grad als geschwisterde Enckel mit geschwisterd kinden. die geschwisterd enckel erben mit geschwisterd kinden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
145, 1
(
thür.
,
1474
):
eyn rechter erbeneme, als er vormeynt, von deswegen, daz dy frouwe synes vater swester eynhalb von der muther gewest ist. Darkegen wir setczin unde meynen also: Als dy frouwe met uns genanten recht geswisterde kint von vater unde muther rechter unde elicher geburt gewest ist, so hoffen wir zcum rechten, wir sollen neher sin zcu sollichem erbeteyl.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
geSchwisterige kinder / von eim bruͦder vnd schwester.
Golius (
Straßb.
1579
):
Ametini, geschwistrige Kind / von dem Bruͦder / vnd der Schwester.
Maaler (
Zürich
1561
):
Geschwüsterte kind (die) Fratres patrueles, Sobrini, Consobrini. Geschwüsterte kind / Von zweyen bruͤderen / Zweyer bruͤder kind. Patrueles. Geschwüsterige kind vom bruͦder vnd von der schwoͤster. Amirini.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1641
):
kindts-kindts-kinder von ihren ähnj, item geschwüsterte kinder an ihrer abgestorbenen elteren statt.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
Von erbschafft der geschwüsterten kinden
[dies hierher].
Wann das abgestorben geschwüsterte
[zu 1]
keine anderen geschwüsterte
[zu 1]
mehr, sonder nur bruͦders oder schwoͤster kinder verlaßt, alldann soͤllend die kinder der jenigen geschwüsterten
[zu 1],
so dem abgestorbnen von beiden banden verwandt, [...], die kinder der anderen geschwüsterten
[zu 1],
so dem verstorbnen von einem band gesipt, [...], ußschliessen, also das die geschwüsterte kindt
[zu 1]
von beiden banden die abgelybete person eintzig erben.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1646
):
Erbschafft der geschwistertin kinden. Wann aber auch die geschwistertin
[zu 1]
absterben und nur geschwistertin kind da blyben, söllen [...].
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 763, 42
(
schwäb.
,
1622
):
es were dan daß der, der ihme also zu fürsprechen begerte [...], mit ihme geschwistergit, geschwisterigte kinder, sein vatter, muetter, schweher, schwiger, schwager [...].
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
ward beslossen, das fraw Jacoba solt verheyrat werden dem hertzog Johannsen von Brabant durch erlaubnüss des pabsts Martino [...], wann sy nur geswistergeit kind waren.
3.
›in der Enkelgeneration verwandt‹; ütr. auch auf vergleichbare Sachverhalte bezogen.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
v. 1407
):
di sein geswistrecht eniklein mit mir.
Niewöhner, Teichner
171, 70
(
moobd.
,
1360
/
70
):
so sind dw schussel mit den vischen | und dw chaendl mit dem wein | chaum geswistergeid ennichlein.
Ebd.
544, 42
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
sie sint geswistreid enicklein, | steln und das selb gever.
Vorarlb. Wb.
3, 511
.