gesint,
part. Adj.
Phraseme:
zu / nach etw. gesint sein
›nach etw. trachten, streben, auf etw. aus sein‹.Belegblock:
[die Meuß] sandten kundschafft zuerfahren / | Wozu die Froͤsch gesinnet waren.
wie michs itzt ansicht / | So ist er nicht gesint / das er mit icht / | Dir einige gewalt odr herrligkeit | Zukomen lassen woͤll.
Die weyber sind alle geleych Gesinnet od’ geartet. Omnes mulieres eadem æquè student. Er ist anders Gesinnet / Auff andere ding geflissen / Einer andern art und meinu͂g. Dissimili studio est.
so was Jeronimus Jmhof und Ulrich Rehlinger auch darzu gesinnet und gewillt.
2.
›hinsichtlich e. S./P. in bestimmter Weise gesonnen, gesinnt, im Denken und Fühlen eingestellt, geneigt, bedacht‹; Syntagmen:
anders / gleich / barmherzig / gnädig / gütig / fleischlich / geistlich (mit jm., gegen jn.) g. sein
; so g. sein, das [...], das herz
[wie] g. sein
.Belegblock:
dabey man lernen und gleich wie ynn eim spiegel sehen kan, wie Gott gegen uns gesynnet sey.
So wir nu von natur also gesynnet sind, das ein yglicher das seine suͤcht.
die da fleischlich sind / die sind fleischlich gesinnet / Die aber geistlich sind / die sind geistlich gesinnet
. Marg.:
Fleischlich gesinnet sein ist / Das man nichts nach Gott fraget. Ebd.
Phil. 2, 5
: Ejn jglicher sey gesinnet / wie Jhesus Christus auch war.
daruss spurt man, wie rechtfertig und wie sie gesinnet sin.
Ein Christen soll [...] gesinnet sein / als solt er dise stunde sterben.
Gegen einem übel Gesinnet / oder der einem nit vil guͦts gunnet / oder ein boͤsen willen zuͦ einem hat. Malè animatus erga aliquem. Alle frommen sind geleych Gesinnet / oder / habend ein meinung vnd sinn.
Alle seind also gesinnet / seindt deß sinnes oder meinung [...]. Gleich sein gesinnet / macht gute Freundschafft. [...]. Wenn man sihet / wie die Leuth gegen einem gesinnet sein / so mercket man wie nahe man jhnen treten / oder wie ferrn man von jhnen bleiben soll. Wie ein jeder gesinnet / vnd jhm selb wissen ist / also vrtheilt er auß jhm selbs / auß seinem Hertzen ein anderen.
Jch weiß nicht wie theils Eltern / [...] / gesinnet seyn / ob es auß Liebe oder Einfalt geschiehet.
Perez, Dietzin
2, 192, 21
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