gespüren,
V.
›etw. feststellen, erkennen, spüren, wahrnehmen, merken‹, teils in sinnlichem, teils geistigem Sinne; vgl. mit ähnlicher Metaphorisierung
gespor
.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 6.
Wortbildungen:
gespörig
,
gespürig
›feinfühlig; scharfsinnig‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Und liez den schalk zur vrien kurn, | Ob her icht mochte an im gespurn | Menschlicher obertrite.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 32, 6
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
daz man din storie | schiere an ir art nicht kan gespürn.
Maaler (
Zürich
1561
):
Geriechig / Gespürig wie ein jaghund.
Gespüren / Dem gespor nachgen. Inuestigare. Gespüren / Jnnen werden / Ein gemerck nemmen. Coniectare, Conijcere, Coniecturare. Die gegenwirtig hilff Gottes Gespüren. Diuos præsentes cognoscere. Du wirst es baß moͤgen Gespüren oder mercken vnd wüssen weder ich. [...]. Gespürig. Sagax. Der wol dem gespor kan nachkommen.
Lauater. Gespaͤnste
16v, 29
(
Zürich
1578
):
Welche [...] vnerschrocken sind / saͤhend vñ gspürend saͤlten vngbür vñ Gspaͤnst.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
, Hs.
1. H. 17. Jh.
):
die von Schledming haben im durchaus kain direction oder disposition gelassen, sonder es mit versamblten rat und mit geringen kosten der pupillen verricht, weliches doch wol gespöriger beschechen solte.
Lauater. a. a. O.
12v, 23
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 286
.