gespor,
gespür
(letzteres eher selten),
das
.
›sichtbare Spur jeglicher Gestalt und unterschiedlicher Ursache‹; im einzelnen z. B. ›Spur, Fährte (des Wildes, generell von Tieren)‹; ›Fußspur des Menschen‹; ›Wagenspur‹; vielfach tropisch, dann in einem Teil der Belege kaum feststellbar, ob die eigentliche Bedeutung oder ein Tropus vorliegt; als Ütr. Richtung auf ›Spürsinn, Gespür, Gefühl für etw.; Schlich, Trick‹; als Metonymie: ›hinterlassenes Zeichen‹.
Gehäuft obd.
Phraseme:
flugs auf dem gespor sein
›eine gute Nase haben‹ (vom Hund);
allen gesporen nachsuchen
›allen Spuren nachgehen‹; ˹
(e. S.) auf das gespor kommen
;
etw. auf das gespor bringen
, jeweils ›etw. durchschauen‹˺;
jn. auf das gespor bringen
;
auf das alte gespor wollen
›mit-, weitermachen wollen wie bisher‹;
jm. auf dem gespor (nach)folgen / nachkommen
›jm. an den Fersen kleben, auf dem Fuße folgen‹;
die strafe hinkt jm. auf dem gespor nach
›die Strafe folgt jm. auf dem Fuß‹.
Bedeutungsverwandte:
 6,
1
 1,  3, (s. v.  2), , , ,  1, (
die
1, , ,  1,  1, , , , , ; vgl. (
das
3, ,  2, (
das
2.
Syntagmen:
das g. suchen / finden / verlieren
;
dem g. folgen / nachbellen / nacheilen / nachgehen / nachkommen / nachlaufen / nachsetzen / nachspähen / nachstellen / nachstreichen
;
ab dem g. kommen, auf js. g. kommen
›js. Spur finden‹,
ein hirs jm. auf dem g. vorlaufen, auf dem g. des wildes inne werden, jn. / ein wild bei dem g. kennen
;
das g. des hasen / hundes / wurmes, eines menschen, eines erzes, des christentums, der wirdigkeit, der künste
;
das g. von blut
.

Belegblock:

Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Gespuͤr. Gemerck. Abnemmung. Anzaigung. Vermutung.
Jrren [...]. Nicht auff das gespor kommen.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Dieweil sie mich so fleissig bit, | Wil ich gleich auff das alt gespor | Und dich lieb haben gleich wie vor.
Ebd. (
1558
):
Ich wil ir nach-volgen wie vor | Von weitem auff irem gespor, | Ob mich die zart nem zu genaden.
Ebd. (
1562
):
Im wald sucht er wider und für, | Doch fund er keins menschen gespür.
Ebd. (
1563
):
Daß hin und wider im Deutschland | Die bettelorden allesand | Mit irer gleißnerey umbzügen | Und im bettel zusammen trügen | Groß schätz durch mancherley gespor.
Bell, G. Hager
553, 3, 10
(
nobd.
,
1611
):
jn dem schnee sach der man zu stundt | Des pfaffen drit die zeite. | Dem ge spor eilt er nach grausam.
Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
628
(
Zürich
1560
):
wie ichs also bracht ufs gspar | fuͤr ich von inen etlich jar | Und machet mich ins Jüdisch land.
Ebd.
2624
:
kemend unser fynd uffs gspar | so luffind sy uns aber vor.
Maaler (
Zürich
1561
):
Baͤffen, Baͤllen / als wen ein hund auff dem gespor des gwilds innen wirt.
Gemerck (das) Waarzeichen / Gespor / wenn dz gemuͤt etwas [...] ergreiffet / Verstandt / Acht / Auffaͤhung.
Gespor (das) Gmerck. Vestigium Præsagitio, Coniectatio, [...]. Allen Gesporen nachsuͦchen / vnd fleyssigklich erfaren. [...]. Dem Gespor nachgon / Nachsuͦchen. Vestigare. Dem Gespor nachlauffen als die leithu͂d. [...]. Ein Gespor oder zeichen deß geyts hinder jm lassen.
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
67
(
schwäb.
, Hs.
1478
):
Uff dem selben gespor | Ain hierß lieff in vor.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Die straff hinkt und schleicht alweg dem sünder hinden auf dem gespör nach.
Die Gotlender eilten, kamen im und den Römern auf dem gespor nach.
Vgl. ferner s. v. .