gespor,
gespür
(letzteres eher selten), das
.›sichtbare Spur jeglicher Gestalt und unterschiedlicher Ursache‹; im einzelnen z. B. ›Spur, Fährte (des Wildes, generell von Tieren)‹; ›Fußspur des Menschen‹; ›Wagenspur‹; vielfach tropisch, dann in einem Teil der Belege kaum feststellbar, ob die eigentliche Bedeutung oder ein Tropus vorliegt; als Ütr. Richtung auf ›Spürsinn, Gespür, Gefühl für etw.; Schlich, Trick‹; als Metonymie: ›hinterlassenes Zeichen‹.
Gehäuft obd.
Phraseme:
flugs auf dem gespor sein
›eine gute Nase haben‹ (vom Hund); allen gesporen nachsuchen
›allen Spuren nachgehen‹; ˹(e. S.) auf das gespor kommen
; etw. auf das gespor bringen
, jeweils ›etw. durchschauen‹˺; jn. auf das gespor bringen
; auf das alte gespor wollen
›mit-, weitermachen wollen wie bisher‹; jm. auf dem gespor (nach)folgen / nachkommen
›jm. an den Fersen kleben, auf dem Fuße folgen‹; die strafe hinkt jm. auf dem gespor nach
›die Strafe folgt jm. auf dem Fuß‹.Bedeutungsverwandte:
6, 1
1, 3, (s. v. 2), , , , 1, (die
) 1, , , 1, 1, , , , , ; vgl. (das
) 3, , 2, (das
) 2.Syntagmen:
das g. suchen / finden / verlieren
; dem g. folgen / nachbellen / nacheilen / nachgehen / nachkommen / nachlaufen / nachsetzen / nachspähen / nachstellen / nachstreichen
; ab dem g. kommen, auf js. g. kommen
›js. Spur finden‹, ein hirs jm. auf dem g. vorlaufen, auf dem g. des wildes inne werden, jn. / ein wild bei dem g. kennen
; das g. des hasen / hundes / wurmes, eines menschen, eines erzes, des christentums, der wirdigkeit, der künste
; das g. von blut
.Belegblock:
Gespuͤr. Gemerck. Abnemmung. Anzaigung. Vermutung.
Dieweil sie mich so fleissig bit, | Wil ich gleich auff das alt gespor | Und dich lieb haben gleich wie vor.
Ich wil ir nach-volgen wie vor | Von weitem auff irem gespor, | Ob mich die zart nem zu genaden.
Im wald sucht er wider und für, | Doch fund er keins menschen gespür.
Daß hin und wider im Deutschland | Die bettelorden allesand | Mit irer gleißnerey umbzügen | Und im bettel zusammen trügen | Groß schätz durch mancherley gespor.
jn dem schnee sach der man zu stundt | Des pfaffen drit die zeite. | Dem ge spor eilt er nach grausam.
wie ichs also bracht ufs gspar | fuͤr ich von inen etlich jar | Und machet mich ins Jüdisch land.
Ebd.
2624
: kemend unser fynd uffs gspar | so luffind sy uns aber vor.
Baͤffen, Baͤllen / als wen ein hund auff dem gespor des gwilds innen wirt.
Gemerck (das) Waarzeichen / Gespor / wenn dz gemuͤt etwas [...] ergreiffet / Verstandt / Acht / Auffaͤhung.
Gespor (das) Gmerck. Vestigium Præsagitio, Coniectatio, [...]. Allen Gesporen nachsuͦchen / vnd fleyssigklich erfaren. [...]. Dem Gespor nachgon / Nachsuͦchen. Vestigare. Dem Gespor nachlauffen als die leithu͂d. [...]. Ein Gespor oder zeichen deß geyts hinder jm lassen.
Uff dem selben gespor | Ain hierß lieff in vor.
Die straff hinkt und schleicht alweg dem sünder hinden auf dem gespör nach.
‒
Vgl. ferner s. v. .