gesprenge,
das
;
–/-Ø
;
zu
mhd.
spranc
›das Sprengen‹
();
einige Schreibungen mit
-e-
werden aus semantischen und phonemgeographischen Gründen unter behandelt.
1.
›Aufgesprengtes, Eingesprengtes, Buntes‹; im einzelnen: ›Überdachung mit eingearbeitetem Zierwerk‹; ›Verzierung an der Orgel, an einer Tür‹; ›bunte Blumenpracht‹; ›in Kleidungsstücke eingestickter Zierat‹; ›Ausschlag‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
g. machen, das g. ausmalen
;
etw. mit g. zieren
;
das g. auf den zwölfboten, von blumen
;
das vergüldete g
.;
der heilige mit g
.
Wortbildungen
gesprenglicht
(dazu bdv.: , ; vgl. ).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc
265, 17
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
alsus merke, wie daz dise tuer kein gesprenge hatte, ouch was si nicht uzgezogen an den wengern.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1468
):
im XLIIII jar ließ ich machen das gesprenge und leuchter auf die zwelfpotten ob den dreyen altaren.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Dar auff [anger] von plumen manch gespreng | Pla, gel, rot, praun und weiß | In ein ander vergat mit fleyß.
Fischer, Folz. Reimp.
38, 379
(
Nürnb.
1491
):
Darpei von zirheit het, | Was darzu dinen kunt | Nach dem pesten außpunt, | Gespreng hinten und vorn.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
7688
(
nalem.
,
1523
):
das maister Hanns alle die pfyffen in das clain werck widerumb ynsetzen wie vor sy gestannden syen, deßgleichen auch das gespreng an das corpus anhafften.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gesprenglich / gesprengt / gescheckicht / von vilerley farben / versicolor.
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 106
;
2.
›Ursprung, Quelle, Anfang‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1234,  12.

Belegblock:

Spechtler, Mönch v. Salzb.
33, 21
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
du [heiliger gaist] paider mitler an gedreng | natur nam von dir dein gespreng, | frucht, sel in allen sachen.
3.
›von der geraden Linie abweichend; Neigung, Stufe der Stollensohle im Bergwerk‹.
Omd.; bergbaubezügliche Texte.

Belegblock:

Löscher, Erzgeb. Bergr.
124, 22
(
omd.
,
um 1559
):
Solche felle aber sollen aller gelegenheit ins berckbuch, gleich wie mit den gesprengen breuchlich, vorschrieben werden.
Ebd.
146, 13
(
1554
/
1633
):
Das gespreng aber, damit das gebirg tiefer verstollet ist, das halten die zechen.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1509
):
setzen wyr, das ein itzlicher stolle mit seiner waßerseige nach altherkommender bergkwercks recht und ubung sal getrieben und einiche gespreng darinnen tzu thun nicht gestat werden.
Löscher, a. a. O.
171, 1
;
Veith, Bwb. .
4.
›durch Samenstreuung entstandenes Gestrüpp, Gebüsch‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
das g. die feldfart benemen
.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1482f.
).
5.
›Einsprengung‹; dazu wohl auch als Metonymie: ›Ort in der Kirche, an dem die Einsegnung geschieht‹.

Belegblock: