gestech,
gesteche,
das
;
-s/–
.
›nach Regeln des Rittertums im Rahmen einer Festveranstaltung verlaufender Lanzenkampf, Turnier‹;
vgl. (V., unr. abl.) 4.
Gehäuft ˹obd.; berichtende Texte˺.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1, , .
Wortbildungen:
gestechen
(
das
),
gestechgezeug
›Turniergerätschaft‹.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
1. Dr. 15. Jh.
):
Auch soltu wiessen, das diese hernach geschreben Johan Herstul, Johan Menzer, [...] ire gestech und tornergezug hatten glich den andern edeln knechten.
Voc. Teut.-Lat.
m jr
(
Nürnb.
1482
):
Gesteche od’ mit spernstechen. hastilude‘. i. lude‘ cum hastis.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Auch mutzt er mich [roßhaut] inn ein gestech, | Da man mir verbund augen und ohren.
Ebd. (
Nürnb.
1558
):
Wie auch der adel sich bereit | Zu dem gestech auff die hochzeit.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
3984
(
schwäb.
,
1453
):
Min herr wil haben ain gestech | Mitt guͦtten rittern ußgesündert.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Och wurdent von den fürsten, ritter und knechten vil gestäch umb ring, und darnach den frowen umb ainen tantz.
Desselben tags hattend die herren ain gestäch und wolt sy unser hailger vatter, der baupst, uff dem obern hof nit lassen stechen, und zugend das gestäch an den fischmarkt.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1464
):
so hănd gross uͦnd clain răt gesetzt: wenn ain gestaͤch alhie zuͦ Uͥberlingen ist, woͤlher dann beschaͤdigot [...] wirdet, es sigen zuͦ luͤger oder die stechend, [...].
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
er liess ain turnier und gestechen im schloss daselbst anrichten.
Chron. Augsb. , Var. a (
schwäb.
, zu
1561
):
auch haben die füscher [...] ob dem wasser in den schüffen in dem stattgraben [...] ain schens gestech gehalten
(hier ist das sog.
Fischerstechen
gemeint; s. dazu
stecher
1).