glaser,
auch
gläser,
gleser,
der
;
-s/-Ø
.
– Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Handwerker, der (seltener) Glas (den Werkstoff) oder (häufiger) Glasgeschirre (das Produkt) herstellt und diese (z. B. durch Bemalung) verziert‹;
vgl.  13.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Wortbildungen:
glasergeselle
,
glaserhandwerk
1,
glaserin
,
glaserisch
›geheim, von niemandem gesehen‹,
glaserofen
›Ofen mit schwächerer Hitze als der Reverberofen‹ (so der Beleg
Benzenhöfer, s. u.
),
gläserwerk
›Produkt des Glaserhandwerks‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
5, 538, 17
(
preuß.
,
1508
):
wy sich dy goltschmid und glaszer beclagen, das etlich under dem heren hawscompthur geseszen, als moler und glaser, die dem handtwerck nicht gleich und recht tun.
Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1456
):
Dyt ist ordenonge der gleser. Wyr Peter, meler, Lodewich, [...], allesamen glaißmecher und bürger zu Triere, [...] bekennen vur uns und unser nakomen glaißmecher, [...], daz wyr [...] keynen lere knecht zu Trieren glaißmachen leren sullen kürtzer dan vyer jair.
Voc. inc. teut.
i vijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Glaser vittrifex vitreator vitrix.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
23, 1
(
Frankf./M.
1568
):
Der Glasser: Ein Glasser war ich lange jar / | Gut Trinckglaͤser hab ich fuͤrwar / | Beyde zu Bier vnd auch zu Wein.
Benzenhöfer, Rupescissa. Consideratione.
1989, 185, 16
(
nalem.
/
rhfrk.
,
1438
/
40
):
die erde ouch gerechtfertiget in eime glasener ofen.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1576
):
das andere handwerch [...], als schryber, schärer, glaser, tischmacher, [...], hierunder verstrickt und vergriffen sin söllend.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 127, 9
(
moobd.
,
1330
):
ir sun Simon, ver Christein, die glaserin.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Incipiuntur statuta super artes mechanicas [...]. Flaeschhaeckel Weber Glaser Schuͦster Wollwuͤrcher Pader.
Straus, Juden Regensb.
1039, 160
(
oobd.
,
1519
):
Glasergesell auf 1 wullen tuech kambler ungeschoren 58 cr.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1541
):
Ein haymlicher mord auff glaserisch, wie fornen stet [...], geschach dergleichen.
Lampel, Qu. Wien
1, 8, 16664, 5
(
moobd.
,
1629
):
drei Truhen mit
allerlaÿ glässerwerch.
Thür. Chron.
12r, 18
;
Gereke, Seifrits Alex.
6494
;
Straus, Juden Regensb.
988, 260
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 52
;
2.
›Handwerker, der Fenster verglast, Spiegel herstellt u. ä.‹; in vielen Fällen nicht klar von 1 unterscheidbar;
zu  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
glaserhandwerk
2 (Beleg unter
auszapfen
2),
glaserknecht
.

Belegblock:

Dedekind/Scheidt. Grob.
208, 9
(
Worms
1551
):
so würstu dann den Glasern wert | So man new fenster dar begert.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1517
):
adi 5 settember hab ich ein glaßerknecht gehabt, der mir alle meine fenster [...] gepessert hat.
dem Veit glaßer von einem rauttenfenster czuvernewen in dem abcziehkemerlen vor dem pad [...] 2 ℔.
Maaler (
Zürich
1561
):
Glaser (der) Specularius.
Rechn. Kronstadt
3, 328, 6
(
siebenb.
,
1560
):
Hab gebenn Meÿster Pÿtternn dem glosserr von denn 2 fÿnsternn czw verglossenn Vnnd vor dÿ gloss scheÿwen fl. 2.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ; ;
Lippert, UB Lübben
2, 221b, 12
.