gliedlos,
Adj.
›von Natur aus ohne ein Glied ausgestattet; eines Gliedes (etwa durch eine Straftat) beraubt; ohne funktionsfähiges Glied‹;
vgl.  12.
Wobd. / oobd.
Bedeutungsverwandte:
.
Wortbildungen:
gliedlose
(
die
).

Belegblock:

Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
es
[Raub]
müß in kranckheyt an dem leger / dem menschen switzen und komen und betterissen werden oder glidloß weren, das komet als von unnser untrewe.
Ebd. (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
die es nuͦ verkündent, als Anthonier, die samlet der armen glydloser lüten, das sy mit dem almuͦsen enthalten werden, und kündent grossen applos.
Maaler (
Zürich
1561
):
Glidloß / dem man ein glid abgehauwen hat.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Glidlos / Glidmangliger / dem ein glid manglet / der von Natur eines Glids manglet [...]. Der ein Glid auß schwachheit nicht brauchen kan / debilis.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1490
):
lembt er in oder macht er in glidloss, so ist er um 5 tal. ₰.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
wann es aber beschicht, soll der es thuet gestrafft, auch was pluetrunßt, glidloss [...] besonders gepüesst [...] werden.
Vgl. ferner s. v. .