gramschaft,
auch mit Uml. im Stammorphem,
die
.
›Zorn, Unmut (als affektiver Ausbruch); Feindschaft, Haß, feindliche Gesinnung (als länger andauernde Gemütsverfassung)‹; tendenziell, aber nicht eindeutig bestimmbar: ›Kummer, Unannehmlichkeit, Sorge‹.
Syntagmen:
g. aufheben / tragen, jm. etw. g. bringen; jm. g. erwachsen, g. tot / ab sein; die feste g.; erweckung der g
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
ODIVM. Haß feindtschafft gramschafft gehessigkeit groll.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1492
):
das vilgedachter Joachym und Geyse [...] Magdeburg meiden sollen, [...], daruff sollen sie obgemelter sachen halben gentzlich und gar entscheiden, versonet und bethedinget, auch allir widerwil, gremschaft und zcweitracht derhalben erwachsen gantz tod und abe sein.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
anderst wurdet ir itzundert euer gutt uffs rathaus beschrieben geben, was ir besetzen weldet, so möchts euch faste gremschaft unde verdriss bringen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1491
):
[damit] eim rat und gemeiner stat bei dem adel und meniglichen dester minder gramschaft erwüchsen.
Schade, Sat. u. Pasqu.
75, 31
(
1524
):
die jenigen, so uns mit worten und gedaten widerwertig und die in erweckung vil unfridlicher gramschaften, zůrüttung christlicher einigkeit und teglicher vergiftung ir freud und belüstigung sůchen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
zorn vnd vnwirdikeit
[Var. 1483ff.:
gramschafft
; Var. 1507:
vnwirßkait
;
Luther
1545:
Vngnade
]
durechten vnd angst den die do seind vom krieg vnd die do nit gehellent der warheit.
Franz u. a., Qu. hess. Ref. Bd.
2, 400, 19
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Schles. Wb.
1, 443
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;