hänfen,
Adj.
›aus der Faser des Hanfes‹; zur Synekdoche von .
Syntagmen:
der hänfene drat / kittel / strik / zaum, die hänfene leine / schnur, das hänfene band / gezeug / tau / werk,
˹
das hänfene ros, die hänfene sucht
jeweils textspielerisch˺.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1402
):
27½  m. dem steynmeister, henffin und besten gezoye zu koufen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Ein armer [...], | Pflag den Leuten die Schuhe zu flicken, | Mit Holtz vnd Henffen drat zu sticken.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Heb an zu trabn, wenn der wind weht, | Thu auff eim hänffen roß herreiten. | [...]. | Auch so ist mir ein bruder gstorben, | An diser hänffen sucht verdorben.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Von disen drien so sicht man dick Das si farent an die hanfin strik.
Maaler (
Zürich
1561
):
Haͤnfin seyl / auß hanff gemacht.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Die wonǔnngen werdent nit wie den tuben geloͤchrott [...], aber stangen nach der linien in die wand gehefft und haneffiny hútly, so die netz fúrgestreckt sind, damit sy [turteltuben] zuͦ fliegen verbotten werdent.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
171, 5
;
209, 18
;
ders., Marienb. Ämterb.
9, 7
;
ders., Marienb. Konventsb.
287, 21
;
Blümcke, Hans. Gesandtsch. ;
Rohland, Schäden
436
;
Thiele, Minner. II,
29, 148
;