heftiglich,
heftiglichen,
Adv.
1.
zum Ausdruck einer besonderen Intensität von Handlungen und Zuständen, zur Verstärkung eines im Bezugswort schon vorhandenen semantischen Merkmals: ›fest, kräftig, stark; sehr‹;
zu  2.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
4, 3
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
so bedünkt uns, du tust uns heftiglichen unrecht, wann wir in langer zeit nicht entliches zu Beheim haben geschaffet.
Sappler, H. Kaufringer
3, 599
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
ich nam das ros wolgetan | zwischen die sporn hefticlich.
Rueff, Rhein. Ostersp.
428
.
2.
›entrüstet, aufgebracht, erregt‹.

Belegblock:

Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
[der Romische konig] ließ gar hefticlich brief schriben dem herzogen Ludewig gen Heidelberg und andern fursten.
3.
›eindringlich, nachdrücklich; unnachsichtig; scharf‹;
zu  5.

Belegblock:

Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
kaiser Karl [...] schalts, kams häftiglich mit worten an, schuefs aus dem veld.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1630
):
thäten sie daß nit, so wirdt ihne zuegesprochen heftiglichen, von erst den richter, darnach aller gemain mit einander.
4.
›ungestüm, unbeherrscht, hastig‹;
zu  7.

Belegblock:

Wunderlich, Fierrabr.
86, 8
(
Simmern
1533
):
inn dem kame jnen eyn grosse maͤnig Heyden [...] entgegen die ranten die Cristen mitt grimb an / vnd also hefftiglich / das der Hertzog Basin von Genua todt bleib.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 328, 16
(
Coburg
1634
):
Du hast nicht kuͤnstlich sondern kuͤhnlich geredet: Nicht vernuͦnfftiglich / sondern hefftiglich gehandelt.
5.
bedeutungsverwandt zu .