2
karte,
karde,
der / die
;
–/-n
;
aus
mlat.
carduus
›Distel‹
(
Marzell
1, 821
).
›Dipsacus fullonum L., Weberkarde‹, deren Kopf zum Krämpeln der Wolle oder zum Rauhen der Tuche verwendet wird; auch: ›(eisernes) Instrument zum Krämpeln, Weberkarde‹.
Zur Pflanze:
Marzell
2, 141
.
Bedeutungsverwandte:
, , , ; vgl.
1
 2.
Syntagmen:
eiserne / scharfe k.
Wortbildungen
kartendistel
(dazu bdv.: , ), ˹
kart(en)har
(a. 1508),
kartenwolle
(dazu bdv.:  1; seit 1537)˺ ›Haare, die beim Karden ausfallen‹.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
34, 13
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
in iren husirn werden ufgen dornir, nezzeln und tandistiln adir karten in sinen vesten.
Follan, Ortolf. Arzneib.
107, 22
(
rib.
,
1398
):
Nym wegerich vnde wilde karden vnde stoz daz vz.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
594, 18
(
wmd.
,
um 1640
):
Caerden van distelen dat schiff 2.
Alberus
GG jr
(
Frankf.
1540
):
weberkart, karten distel / Venus bad.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
der carte bedutet die seilicheit werltliches gutes, wanne als der carte gruͦnet und doch stechelich ist, also ist es umme werltliche selichait.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
392
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
als si [...] prach | uß der gewißen garten, | di disteln und die karten.
Golius (
Straßb.
1597
):
Kartendistel / bubensträl.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1443
):
von tausent karten geit man 1 den.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
92, 7
(
Venedig
1483
):
also duͤ solt gedencken das aͤin scharpfe kart macht das gewand linde.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
es sei [...] der scherer mit der charten.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 442, 31
;
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 160, 30
;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Alberus
Dd jr
;
Vgl. ferner s. v. .