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kaule,
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
kûle
›Grube‹
().
›Grab, Grube (als Grenzzeichen); Wasserloch; Begräbnisstätte für Hingerichtete‹.
Wmd., östliches Inseldt.
Syntagmen:
eine k. graben / machen; in eine k. laufen / steigen; grosse / offene k.
Wortbildungen:
kaulengräber
›Totengräber‹,
kaulengräberin
.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1577
):
dan es haben kein offen koulen uff den kirchofen diss jar gestanden.
Aubin, Weist. Köln/Brühl (
rib.
,
1650
):
so soll das wasser [...] weiter laufen in eine kaul.
Grimm, Weisth. (
mosfrk.
,
1592
):
viel weniger ihnen [...] stein in den grund zu setzen gestattet [...] worden, sondern nur mit lochbäumen, brunnen, flößeren, kaulen und traufen [...] abgetermbt worden.
Rechn. Kronstadt
3, 323, 29
(
siebenb.
,
1556
/
7
):
mer hab ich gebenn, das Ehr dÿ khaŭlen grewerÿnn had geheÿllt.
Qu. Brassó
5, 525, 3
(
siebenb.
,
1615
):
Schätzten 2 Häuser, [...] des alten Kaulegräbers seinen Erben.
Rechn. Kronstadt
3, 417, 36
;
Qu. Brassó
4, 242, 34
;
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 204/6
.