kerl,
kerle
(vereinzelt, wohl unter nd. Einfluß:
kerles
),
der
;
–/-e
(erstere Form) oder
-n
(letztere Form).
›Person männlichen Geschlechts‹, z. B. ›Bauer‹; ›Knecht‹; ›Liebhaber‹; ›Sohn‹; ›Soldat‹.
Syntagmen:
erfarener / erlicher / fauler / feiger / feiner / fremder / geschwinder / junger / lausiger / nichtswürdiger / redlicher / reuterischer / schöner / unbekanter / verschmizter / wackerer k.

Belegblock:

Schorer, Sprach-Verd.
8, 7
(
1643
):
Der Redliche Kerl [...] bedankte sich gleichwol.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
so hat endlich ein verschmitzter Kerl [...] die Künheit genommen / sich fuͤr den Koͤnig außzugeben.
Thür. Chron.
25v, 23
(
Mühlh.
1599
):
ein Weib [...] gebar einen Sohn [...]. Fragt er / was es Junges were / sagt der Botte ein Kerll.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Was hilfft [...] alle Tapfferkeit / da mir der nichts-wuͤrdige unbekannte Kerl den hoͤchsten Ruhm [...] wegnimt.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
385, 3775
(
Zwickau
um 1540
):
Derselbig ehrlich Kerle sol gar fein | Begabt werden mit einem krentzelein.
Barack, Zim. Chron.
183, 33
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Also kamen die kerlen daher und triben das volk alles mit ainandern wider hinauss.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
er ist ein wackerer Kerle: hött ä schwartz Hoor, höt schwartze Augen.
Rot
294
(
Augsb.
1571
):
Carl vel Kaͤrl. Ein tapffer mann / Held oder krieger.
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
Dedekind/Scheidt. Grob.
192, 32
;
Weise. a. a. O. ; ;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Barack, a. a. O. ; ;
Schorer, Sprachposaun
10, 1
;
Leitzmann, Fischartiana.
1924, 55
.
Vgl. ferner s. v.  1.