klopfen,
V.
1.
›an / gegen etw. schlagen, anklopfen‹; metonymisch: ›ein schlagendes Geräusch von sich geben‹; oft ütr. in religiösem Sinne: ›Gott anrufen‹ (vom Menschen); ›den Menschen anrufen‹ (von Gott).Phraseme:
die klopfenden
Bezeichnung für Handwerker, u. a. Maurer, Sattler, Schlosser, Schmiede, Schreiner, Zimmerleute; an einem stein klopfen
›etw. Sinnloses tun‹; auf die kanne klopfen
›tüchtig trinken‹.Syntagmen:
das herz
(Subj.) jm. klopfen; an etw.
(z. B. an der tür, an das herz
), auf etw., mit e. S., wieder etw., zu
(z. B. zu dem herzen
) k.; feindlich / lange / leise k.; ein k.
(subst.) hören; dem k.
(subst.) folgen
.Wortbildungen:
klopfader
klopfeisen
klopferampt
klopfholz
klopfkeil
klopfung
Belegblock:
Sie waschen abe die sunde | [...] | Mit ruwen tragenden tropfen, | Die zu sundigen herzen clopfen.
Der man vor des tur er saz | [...] | Der mit suchede in in dranc | Und an daz herze clopfte.
Ich sloich ind clopde also lange | Dat ich yn [...] Als sanfte ind als weich machde.
die bauren aber saissen die ganse nacht und klopten uff die kanne.
der mann kam und klopfft an der thür sehr feindtlich.
als ieman da cloppet ob ein arme rufet, so sal sie im antworten ,deo gracias‘.
er klopfet also leyse | mit seiner ganz stillen weyse.
Ir oren sie verstopten | Swen mine hende clopten, | Uf daz sie mich nicht horten.
als dann faͤngt das Uhrlein der Vater⸗ und Mutter⸗Herzen an zu klopfen und zu schlagen.
als aber petrus an der thür die zeit | klopfet, drat her für ein magt schlecht.
Sin suͤsse minne ist alzemole bereit, wan das wir klophen, das er uns in lasse.
Die dirte klophunge bezeichent das recht daz Cristus in sinre geistlichen kirchen hat.
klophent, so wirt úch daz hýmelrich uf getan.
Greiff har wie klopfft mir doch mein hertz | Seith das ich die fraw han gesehen.
Wart doch von sym suͦn dot geschlagē | Als er kloͤppfft an synr eygnen tuͤr.
Etwan hat man gespaͤnst ghoͤrt in einem gemach vf vnd nider spatzieren [...] oder klopffen.
Was sol man klopfen an eim stein.
die gnad git got vergeben, vnd entrúwen der weckung vnd dem clopfen ist der mensch schuldig zu volgen.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
698
; Harms u. a., Alberus. Fabeln
74, 20
; Froning, Alsf. Passionssp.
261
; Peil, Rollenhagen. Froschm.
533, 847
; Reichmann, Dietrich. Schrr.
80, 17
; Schmidt, Rud. v. Biberach
163, 13
; Bauer, Geiler. Pred.
101, 1
; Munz, Füetrer. Persibein
443, 5
; Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
113
; Voc. inc. teut.
d vjr
; 2.
›etw. durch Klopfen entfernen‹.Phraseme:
jm. den leimen klopfen
›jn. hart angehen‹.Belegblock:
gêt ûz von dannen und clopfit den stoup von ûweren fûzen.
ich hoff aber, man sol eüch pald den laymen klopffen, es hilfft doch sonst nichts.
3.
›jn. / etw. prügeln; jn. (im Kampf) schlagen‹.Phraseme:
jn. wie eine fliege klopfen
›jm. eine Niederlage bereiten‹.Syntagmen:
den feind, das weib, die hände k.
Belegblock:
ward er von den Eynwohnern dermassen geklopfft / daß nur sieben vberbliben.
pit fur uns deinen preutigam, | durch den düdich hast clopfen lan.
4.
›etw. durch Schlagen (z. B. im Mörser) mürbe machen; etw. durch Schlagen mit einem Gerät mischen‹.Syntagmen:
dotter / eierklar / eigelb / eiweis / wasser, einen stokfisch, ein ei, adern k
.Wortbildungen:
klopffisch
Belegblock:
104 schok geclabter odern.
thu dorzu gumi arabicum [...] ein weiß von einem ay, vnd klopffe es alles vnter einander.
nim dar zuͦ als vil ayger als menig aymer des wins sig vnd mische das wol vnd klopf es.
nempt 10 air vnnd klopffs mit ainem leffele mit schenem waitzensmel.