laterne,
die
;
-Ø/-n
.
›zumeist tragbarer künstlicher Lichtbehälter, der das Licht vor Wind und Wetter schützt, Laterne, Lampe‹; metonymisch ›Licht, das aus der Laterne dringt‹; oft bildhaft und ütr., darunter auf Christus.
Phraseme:
leuchten wie ein dreck in einer laterne
.
Bedeutungsverwandte:
,  1, , (
das
1, , ,  1,  2.
Syntagmen:
die l. brauchen / decken / tragen, mit etw.
(z. B.
liecht
)
zurichten; die l.
(Subj.)
brennen; etw.
(z. B.
das liecht
)
in eine l. setzen, durch eine l. spähen, etw. mit einer l. suchen, ane l. gehen; l. des leibes / meisters; liecht der l.; blinde / brennende / grosse / indianische / kostbare / künstliche / moskowittische / zierliche / zusammenlegende l
.
Wortbildungen:
laternenmacher
,
laternenträger
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
601, 41
(
preuß.
,
1414
):
1 grose laterna czum heiligen lichnam.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1503
):
Nymant sal nach der glocken an licht und laterne uff der gasszen gehn.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
das die dritte Jungfraw [...] von ihrem brueder [...], zusampt einen Laternenmaker [...] wieder ihren willen und fulbort auß dem kloster genommen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
165, 3757
(
Magdeb.
1608
):
Wenn man ein Latern oben deckt / | Die lufft zur seyten auch abschreckt / | Das die flam kein athem kan finden / | So mus das liecht endlich verschwinden.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
als man mag gesehen | Und das fure durch eine lanterne spehen.
Der lip ist als ein wolcken | Odir eine lanterne, verrauchet donckel, | Dar durch, wie is geschicht, | Man den glast und licht gesicht.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Lucerna. Liechtstatt leuchter lucern latern leuchte.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
80, 1
(
Frankf./M.
1568
):
Der Laternmacher. [...] Ich mach die groß kuͤnstlich Latern / | In Kirchen leuchtend klar Lucern / | Mach auch die blind Latern / gestaucht / | Die man in dem FeltLaͤger braucht / | Schoͤn Liechtkolben ich auch bereit / Bey Nacht / zu Gastung vnd Hochzeit / | Darzu Latern groß vnde klein / So man zu Nacht braucht / in Gemein.
Luther, WA (
1522
):
Er [Jesus] ist eyn liecht der menschen [...], das ist: das er bekand wurd, ist er komen, hatt sich unter sie leyplich und personlich ertzeygt und ist mensch worden, da ist das liecht ynn die latern gesetzt, und nit der vorlorn pfennig durch seyn werck und liecht der latern nachlauffen und sie gesucht, ßondernn die latern hatt den pfennig gesucht und funden mit yhrem liecht.
Ebd. (
1530
):
denn Moses ist viel mehr denn alle Veter, ja die Veter leuchten gegen jme als ein Dreck in einer Latern.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
188, 34
(
thür.
,
1474
):
ist Lorencie Styrer dyzcyt uff der gassen gegangen uffintlich met lichten unde lattern, unde ist her also begossin addir bepisset worden.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Joh. (
osächs.
,
1343
):
dô quam her dar mit laternen und vackelin und wâfin.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
189, 30
(
osächs.
,
1570
/
7
):
solstu ein latternlein mit eim brennenden licht haben
(als Lockmittel zum Krebsfang).
Sachs (
Nürnb.
1565
):
Nam ein groß liecht in ein latern, | Und gieng darmit im hauß darnach | Zu besichtigen alle gmach.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Gottes Lamb wird [...] | [...] | Ewig vnd Ewig scheinen. | [...] | Vom Lamb die seelig Schaar gnug sicht, | Man braucht hie kein Laterne.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
In ainer latternnen ich wil | Üch geben ie daz zaichen zill.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
waz der liden sol, der ane laternen in ein gaden oder stal gat mit einem liecht, dar inne stroͮ oder hoͤw oder sagmel liget.
Maaler (
Zürich
1561
):
Laternentrager. Laternarius.
Dertsch, Urk. Kaufb.
864
(
schwäb.
,
1452
):
das er die laterra mit liechtern zůricht, die die schůler voranhin tragend.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Die augen sind des leibs latern.
Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
592
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 indianische lanterna von messing, die fensterlein von horn, darauff indianisch gemalt.
Ebd.
842
:
2 moscowittische von taleko zusamenlegende lanternen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
auz dem stain macht man ain künstendingel zuo ainer latern oder zuo ainer lucern, daz allzeit print, alsô daz si kain ungewiter noch kain regen erleschen mag.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
34, 14
(
tir.
,
1464
):
Eüre lënnde die süllen sein vmgegürttët vnd sült haben die prinnenden luternen in eüren hënnden.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ; ;
Dienes, E. Gros. Witwenb.
264, 22
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3152
;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Rennefahrt, Wirtsch. Bern ;
Wyss, Luz. Ostersp.
9592
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 30, 19
;
96, 39
;
225, 19
;
Bremer, Voc. opt.
23030
;
Voc. inc. teut.
o iiijv
;
Vgl. ferner s. v. .