lobesam,
Adj.,
auch lobsam
.1.
›lobwürdig, hohes Lob, Achtung verdienend‹; überwiegend von männlichen Personen des Adels oder einer anderen (z. B. geistlichen) herausgehobenen Gruppe von Menschen gesagt, jeweils Betonung des Aspektes, unter dem man e. P. ausgezeichnet sieht; Überwiegend Verstexte.
Syntagmen:
j
. (z. B. Adam, David
) l. sein
; der lobesame ackerbauer
, meist als nachgestelltes Attribut (in Reimbindung belegt): der fürst / graf / held / herre / keiser / man / priester / prophet / ritter, die künigin / tochter, das kindlein lobesam
.Belegblock:
In den selbin zîten quam | der edle vurste lobesam, | der dâ Ânlant was genant.
Horet! hie ruffet Heliam | den propheten lobesam!
Er [Salmon] nam ein wip von Endian, | eins heiden dochter her und lobesam.
Biz daz si zv dem lande quam | Mit dem graven lobesam.
unser erster vattr Adam, | Ist uber all menschen lobesam, | So leben, dieweil er erkorn, | Von gott selb ist geschaffen worn.
[Wer] ist lobsam
[
glorwürdigEck
1537: ;
herrlich gehaltenLuther
1545, 1. Sam. 22, 14: ]
in deim [kúnig] haus? Das würt thuͦn ein Keyser lobesan | Der würt heissen Maximilian.
dü küngin lobesan | Sich uff iere bare knye.
Cestus Effrontis, [...]; unnd der selb wirtt gehept ain lobsamer ackerbuwer.
warumb hastu [bößwicht] das mord getan | an dem kindlin lobesan.
Ebd.
5, 84
: der alt ritter lobesan | hett darumb nicht grossen rat.
Ebd.
9, 62
: da sas der korherr lobesan | in dem pad in grosser swär.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Wortbildungen:
˹lobsamigkeit
lobsamkeit
Belegblock:
Lobsamigkeit Laudabilitas.
Christ Koͤnig Schoͤpffer lobesam, | Der reinen Jungfraw kindt.
Wie du solt geheissen hon ein metzen | Mariam zart, ein kron der eren.
Jesus, der lobesan, | Sprach wider sin | Junger: ,get hin, [...]‘.
Nuͦ ligst du hye allain und tuͦst unsrer lieben frauen heẃt an irem hochzeitleichen tag chainen dienst nach der gewonhait und lobsamkait des heyligen tags.
kain substanz auf erde | noch under dem himmel geleicht sich dir. | lob lobsam menschlich geslechte, | aller tugent ain übermächte | du traist in polierter zir.
Ebd.
10, 127
: Maria, muter lobesan, | dein gütlich trost uns nie zeran.
Ave, mütter, frau, magt und maid, | erenreiche, lobesam beklait.
‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›hochgelobt, der Achtung und Verehrung wert, zu loben, hochzuhalten (von Fähigkeiten, Haltungen, Werten)‹; auch von Sachen, die dem Menschen besonders beachtenswert erscheinen, dann z. B. ›wunderschön, wunderbar (z. B. vom Haarschmuck); prächtig (von einem Tempel)‹; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘, nahezu ausschließlich gebundener Form.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .Syntagmen:
oft nachgestellt, dann teils nicht sicher bestimmbar, ob prädikativ oder als präd. Attr. gebraucht.Wortbildungen:
lobsame
die
).Belegblock:
Zum ersten solt ihr lernen so lobesam / | Die edle kunst Grammaticam.
auch kemet er [Ir Judden] nicht yn die helleglut, | wollet er (gleuben) den worten lobesam, | die die propheten gesprochen hon!
Durch kruͤllet und zuflogen | Ez [krynnel] ist nach wunsche lobsam.
Wie ich sollt auß spaciren gan | Auff eynen anger lobesan, | Dar auff von plumen manch gespreng.
Zu zeugnuß irer Keuscheit teur | Mussen sie
[
Jungfrauen der
Vesta]
stehts brennen ein Feur | In jrem Tempel Lobesan. die geschrifften lobesan, | Die vnß die ewangelisten schreiben, | Die sollen in ir krafft bleiben.
lieb hat ainen guoten stamm: | das ist die tugent lobesam.
vnd etwann ir ersams vnd lobsams leben vnd lieb mit aim vbelen ent [...] habent verslossen.
In der freyung lobsam | chümt man mit gehorsam, | mit der man aigens willen sich verwigt.
4.
›(jn.) lobend, (jm.) zum Lobe‹, teils in religiösen, teils in säkularen Zusammenhängen; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Wortbildungen:
˹lobsamkeit
lobsamung
Belegblock:
Sie sollen ihm hochruͤmlich singen, | Vnd ehrenpreis zuͦm opffer bringen, | Jhr mund lobsamer wonne vol | Mit hohen frewden jauchtzen soll.
Da sprach der gast lobesan: | ,lieber wirt und herre mein, | [...]‘.
das ich auß einem grossen hauffenn / ain klain wenig herfür bring Nym war der lobsamen wort.
de [vers] bedeͣwtten daz die lobsamung der warn lieb wıͤrt volpracht in ainem got, aber die sequencen bedewtt die lobsampnung zu der zuefuegunden lieb.
Ebd.
189, 5
: yz wyͤrt gehayzzen der engelysch ympnuz, wann er ist vol engelischer lobsamchayt.
O got, du werder nam, | was dir liechtes lobesam | dein volkch zu diser nacht | ophern tuet.