locat,
der
;
aus
mlat.
locatus
›Hilfslehrer‹
(s.
Nyström, Schulterminologie.
89-92
).
›Hilfslehrer, Gehilfe des Schulmeisters‹; generell: ›Hilfsperson in verschiedenen kommunalen und kirchlichen Bereichen‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
So sollen sie da fur
[statt
züchtiger schulmeister
]
kriegen Locaten, Bachanten, grobe esel und tolpel.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Mancher hat kaum die Kunst geschmeckt | Meint bald, das er voll weißheit steckt, | [...] | Wies auch ist eim Locaten gahn, | Der thet sein erste Lection | Jn der Schul vor den kleinen Knaben.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
ein geitiger Man, ein Wolff und ein Fuchs und wolten studieren und fiengen das Paternoster an zü leren, [...]. Und sprach der Locat zü dem Geitigen: ,Sag an, was kanstu?‘ Der Geitig sprach: ,Pa Pa ter ter Guldin‘.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
um 1503
):
so man mit der preceß auf den berg gat, soll er den cantor oder ain locaten mit fünf oder mer schülern, damit das göttlich ampt dester loblicher gesungen werd, herniden lassen.
Rot
325
(
Augsb.
1571
):
Locat, Ein stattuerweser/ oder substitut in einer schuͦl / der jemals den Schuͦlmeister vertrit / den man sonst Cooperatorem oder Cooperarium. Jtem Synergum / das ist / ein mithelffer nennt.
Qu. Brassó
4, 502, 24
(
siebenb.
,
1536
; Hs.
1613
/
7
):
Eodem anno in
(dessen Stelle)
Herr Jermias Jekel [...], welcher ein Locat in Cron gewesen, darnach Priester und endlich Pfarr worden.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 129
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .