lombarde,
der
;
hohe Schreibvariation, auch für die Wortbildungen; häufiger als
lambarde
belegt; vereinzelt
langobardus
, oft
lomparde
.
›Lombarde, Bewohner Norditaliens, insbesondere norditalienischer Städte‹; mit offenem Übergang zu ›lombardischer Geldwechsler, Bankier, Händler‹; vereinzelt Bezugnahme auf ,Langobarden‘.
Beleghäufung für den alem. Raum; vielfach Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
,  2, , .
Syntagmen:
die lombarden nicht zu bürgen wellen
;
die lombarden etw. zalen, weise sein, jm. etw. geben / nemen, die römer anfechten, nicht befugt sein, zu [...]
.
Wortbildungen:
lombardei
›Lombardei‹,
lombardisch
(für die soziale und räumliche, auch für die sprachliche Zuordnung; dazu Synt.:
der lombardische krieg, die lombardische elle, das lombardische gebirge
›Alpen‹
/ ros / tuch, lombardische güter / nüsse / waren / stätte
),
lompertsnus
wohl ›welsche Nuß, Walnuß‹.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 90, 32
(
rib.
,
1456-63
):
Darna guden kese ind gude beren gebraden mit suker beschaden, ind lampersche nusse up die taifel gelacht.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1565
):
dan der Tilman handlet mit siden und lumberschn guttern und ander war uff Frankfort.
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
498, 3
(
rib.
/
westf.
,
1611
):
Haßel- und Lambertsnuß daß malder 9.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
und gab den Romern wider was inen die Lamparter genomen hettent vor langen ziten.
Ebd. (
A. 15. Jh.
):
wart ein guͤter fride in den landen von dem lamparschen gebürge untz an das engelsche mer.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
So muos er nit gen Lamparten varn.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
die do haltent daz geschoß verre zuͦ den in seln in lamparten
[Var. 1475
2
–1478:
waͤlsch land
]
vnd in kriechen.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1408
):
die sinner, die lamparten, die bruͥgger, die soͤllent den geselschaften den win geben vff dem vorgenanten tag.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1498
):
so sollen si die Lamprisch (!) und Friburger tuͤcher bim graͧtt messen.
Ders., Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1628
):
soll verbotten syn, den Lamparteren und andern froͤmbden [...], einich vych dings oder umb einiche wahren tuschwys hinzugeben.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1624
):
Die Lamparter, Meyländer und Weltschen oder Italliener zalent von jedem haupt 2 krützer
[Bezug auf Zoll].
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
alß sich zwischen Kayser Friderichen [...] / vnd den Lombardischen Staͤtten vil vnnd lange Krieg / [...] erhuͦben.
Klein, Oswald
18, 22
(
oobd.
,
1418
):
franzoisch, mörisch, katlonisch und kastilian | teutsch, latein, windisch, lampertisch, reuschisch, und roman, | die zehen sprach hab ich gebraucht.
Gereke, Seifrits Alex.
4911
(
oobd.
, Hs.
1466
):
als lamppartisch ros gestalt. | die sind snel und pald.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
hunz di auslendigen volker, als di Ostergoten, Longabardi, di Römer anvechten wurden.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. Corr. ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Wiessner, Wittenw. Ring
2910
;
7695
;
Bachmann, Haimonsk. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 75
;