nachtragen,
V., unr. abl.
1.
›jm. etw. (Konkretes) nachtragen, hinterhertragen‹; ütr.: ›jm. etw. nachtragen, übelnehmen‹;
vgl.  3,
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
 25.
Wortbildungen:
nachtragkeit
›Haltung des Nachtragens‹ (letztere Nuance).

Belegblock:

Luther, WA (
1524
/
7
):
man wuͤrde einem ein Fuͤrstenthum nachtragen, und er wuͤrde es abschlagen und nicht annemen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Das wir mit gdult, | Vnser Creutz dir nachtragen.
Gille u. a., M. Beheim
240, 122
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Mit zoren, unkeusch, nachtrakait, | kain sund wurt nummer mer pejait.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Er hatte ursach / dem Abt eine Feindschafft nachzutragen.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
sie müssen knecht haben, die in zu der kirchen ir korröck nachtragent.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn ;
Luther. Hl. Schrifft.
Lk. 23, 26
;
v. Keller, Ayrer. Dramen .
2.
›etwas, das j. getragen hat, selbst auf sich nehmen und dem entsprechend nachvollziehen‹ (auf die Nachfolge Christi durch den Gläubigen bezogen).

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
so las es dir nicht faul thun, das du auch ein klein stuͤck solches leidens jm [Christo] nach tregst, Und nicht darumb zuͤrnest noch widerscheltest.