parteke,
die
;–/-n
(meist im Pl.);1.
›Stück Brot oder Almosen, das sich herumziehende Kurrendschüler oder Bacchanten ersungen haben; Almosen, Gabe‹; im Beleg Rot
(s. u.) auch metonymisch: ›Almosensack‹; bei Luther oft metaphorisch.Syntagmen:
p. begeren / ersingen / lesen / sammeln / suchen / tragen, die p. mit dank annemen
; mit der p. um sich werfen, mit p. trippeln, nach p. laufen / gehen
; geringe / schäbichte / schöne / zeitliche p
.Wortbildungen:
partekenhansen
partekenhengst
partekenprediger
partekensak
partekenschiessen
Belegblock:
hetstu fleissig | Zugsehn vnd mit der Molten gmetzt, | […] | Doͤrffst jetzund nit Partecken lesen.
Jch bin auch ein solcher parteken hengst gewest und hab das brot fur den heusern genomen.
darffst keiner guten werck da zu, […], er schenckt dirs, allein sey du so from und nim die parteken zu danck an.
Ich bin nicht ein parteckenprediger, der do von dem bettelstab als von zeitlichem Reichtumb […] predigte.
die nichts denn ein schebichte parteken haben gegn ewr herrliche Goͤttliche guͤter.
Das sind seine gute Werck und Almosen gewesen, das er umb sich wirfft mit der schoͤnen Parteken, der heilsamen Lere.
ich in erzogen han | Umb Gottes willen an dem hoff. | Erstlich er nach partecken loff.
Ich hab vil partecken ersungen. | […]. | Lauff auch herumb nach den partecken | Die gantz statt auß, all winckl und ecken, | Darmit ich mein nahrung erjag.
Muß nun ein Armer Pauper sein, | Ersingen die Partecken Mein.
so du schüzischer cornutt ettwan kum brot jn dim partegkensak han magst.
Parteckn, Ein stuck brot oder was dergleichen / damit sich die armen schůler behelffen / dauon man sie die partecken hengst nennet / hieß aber vil mehr / der sack ort / dahin die stuckbrot gelegt werden.
der [rukk] vil sleg derliten hat | und parteken waz sein speis.
2.
›Bruchteil von etw.‹.Belegblock:
gedancken sind zolfrey. Jst ein gering parteck, die den Ehebruch strafft, magistratus.