peinlich verklagen / vor das peinlich Gericht fordern / einer vbelthat bezuͤchtigen / einen mit peinlichen strengem Rechten fuͤrnemmen / angeben.
Köbler, Ref. Wormbs
41, 30
(
Worms
1499
):
Es moͤgen auch person vnder .xx. iaren alt in pynlichen sachẽ nit zugen syn.
Goerlitz u. a., Magd. Schöff./Schweidnitz
130, 22
(
omd.
,
um 1390
):
zo sal man die wunde Torkas nicht pinlich richtin. Mer Hannus sal die wunde mit gelde furbussin.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
168, 20
(
thür.
,
1474
):
als er met pyniclichin sachen in deme stogke vaste vorsucht unde gepyniget wart.
Küther, UB Frauensee
412, 15
(
thür.
,
1540
):
alle sachen, dadurch […] die leibstraff verwirckt wirdet, es sey der thott ader abschneidunge der glieder ader mit ruethen zu schlagenn ader ewige landsverweisunge […] damit der mishändler am leib ader peinlich gestrafft wirdet, die gehören an das peinlich gericht.
die peinlichen gericht uber hals und handt und was zu den obern und peinlichen gerichten gehoret, soll unserer der obgnanten churfurst […] zu rechtfertigenn zustehen.
das wir selbs den ader die nach gestalt der verwirkung straffen […] mugen, es sey peinlichen ader anderer gestalt.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
36, 4
(
osächs.
,
1542
/
70
):
der sal fenglich eingezogen und ungeachtet, das die sach zuvor gutlich vortragen, nach scherfe der recht peinlich an leib und leben gestrafet werden.
In peinlichen sachen ist sondere fursichtigkeit not.
Diejenen, so peinlich gesatzt, sollen […] mit notturftiger speis und trank enthalten werden.
Wan der angesatzte peinliche rechtstag und gerichtszeit erscheint, sal der frone dreimal leuten, darnach richter und schöppen in die gewonliche stelle nidersitzen, der richter ein bloses schwert ader messer in seiner hand halten und das peinlich nothalsgericht hegen, volgent der gefangene, wol vorwahret, mit zetergeschrei furpracht und die clage furgetragen, des gefangenen antwort gehöret und das urteil eröffent werden.
Das ein scharfrichter das peinliche urteil ausspricht, ist ein […] unrecht, und wan die furgestellete gefangene […] das rechtlicht anföchten, so konte man sie darauf nicht peinlich strafen; dan ein scharfrichter ist in solchem falle nichts mehr dan ein executor.
Ein peinlich nothalsgericht sal in maßen wie ein ander ding lauts der obvorleipten notel geheget werden.
Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
355, 41
(
omd.
,
um 1550
):
Ob auch der obbemelten peinlichen sachen eine burglich vnd also dordurch, das der cleger seine buße oder wehrgeldt haben vnd vberkommen wolte, angestaldt wurde.
Skála, Egerer Urgichtenb.
1, 5
(
nwböhm.
,
1543
):
Verczaichnus Mancherlay peinlicher vnnd Burglicher handelung Die sich bey stat vnd land zutragen.
Solicher Jorig Brawn zu gefanknisz gein Onuldspach mit peinlichen rechten eingebracht.
des statrichters ampt ist, die ergangnen urthail zu volziehen, uber das pluet richten und in peinlichen fragen entgegen zu sein: davon hat er auch sein eherlich besoldung.
Köbler, Stattr. Fryburg
(
Basel
1520
):
ob Sün oder doͤchtern ire eltern in sachen die ere lyb vnd gůt berürten / vñ pinlich weren / vor vns oder dem gericht anklagtẽ.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
(
schwäb.
,
1556
):
Was peinlich gericht sein. Das ist, wann man klaget umb übelthat und laster, begert solliche eintweder mit leibsstraf oder andern rechtmessigen peenen von dem richter zu strafen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 379, 8
(
schwäb.
,
um 1550
):
yber sollichen gefangnen das recht und pennlich urthell geen lassen.
mach der- oder dieselbe nach gelegenheit der sach […] peinlich anclagt oder sonst der gebüer nach gestrafft werden.
Dise [die Sangiachi] haben alle peinliche sachen vnder sich / examinieren vnnd peinigen die Thaͤter.