pferchen,
V.
1.
›einen Pferch für Tiere aufschlagen, Tiere in einem Pferch halten‹;
zu  1.

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Konte gleichwol die schefferey ferichen in beiden hofen, do es von nodte.
Der milchspeiß halben konte man die molgschaffe den sommer wol zur Angerburg halten und aldo mit gefericht werden.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1661
):
Nachdeme vor alters jeder gemeinsman funf stuck schaf […] verpfrunden mußen, mit welcher pfrund die hirten belohnt worden, und also der anzahl nach […] auch gepförcht worden.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
251, 25
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Von disem monat bis uff den 15. Augusti soll ein jeder schäffer uff einem lager nicht lenger liegen und pförchen, als eine nacht und einen mittag.
2.
›Felder, Wiesen durch Tiere, die in einem Pferch gehalten werden, düngen‹.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
68, 112
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wo auch dürre, filzichte und mosichte wiesen, die mag man nach vorbrachter wintersaat mit den schaffen pförchen lassen, damit sie dardurch gebessert und gutten bodem erlangen.
Ebd.
170, 14
:
die dürren, filzichten und mosichten wiesen und garten herbsts zeit pförchen.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
wenn dy in redlichem paw sein mit pferchen und mit mist getunget.
3.
›Kot von sich geben, die Notdurft verrichten‹, vom Menschen.

Belegblock:

Sachs, (
Nürnb.
1553
):
Der vierdt mit fartzen macht ein gstenck. | Dem fünfften thet das bier auffstosen | Die thür, das er pfercht in die hosen.
Ebd. (
Nürnb.
1534
):
Wenn wir sitzen und sollen tischen, | So thut sie nach den flöhen fischen. | Sie pfercht mir in hefen und scherben | Vor unzifer möcht sie verderben.
Ebd. (
Nürnb.
1557
):
Der Engelmayr, ein grober bawer, | Den feyhel im abbrochen hat | Und im gepferchet an die stat.
Nun müß wir uns deß Neydharts lachen, | Der mit so ritterlichen sachen | Sich an den bawern hat gerochen, | Die im den feyhel habn abbrochen | Und im gepfercht unter den hut.