1
preisen,
V.,
seit dem älteren Frnhd. auch unr. abl.;
zu
mhd.
prîsen
›loben, rühmen, verherrlichen‹
(), wohl Ableitung von
1
preis
unter Einfluß von
afrz.
prisier
›schätzen, taxieren, hochschätzen rühmen‹
, dies aus
spätlat.
pretiâre
›einschätzen, rühmen‹
(
DuCange
6, 493
;
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1040
).
Vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 272
; 306f.).
1.
›jn./etw. loben, rühmen, verherrlichen, verehren‹;
zu
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
 1416,  6, (V.) 2,  2,  2, .
Syntagmen:
den ehestand / vater / got / herren / kaiser / namen / rat / sin, die barmherzigkeit / frau / freundschaft / fürsichtigkeit / güte / kirche / liebe / majestät / miltigkeit / tugend / universität / welt, das evangelium / magetum / werk p
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Des stuent wol die gepriste tugent [...] An des kuniges cronen, | Der sich durch unz liez honen.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Set und merket sunder spot | Das ich bin alleine Got, | Des bin ich gebryset ho | Von dem volke sunder dro.
Rosenthal. Bedencken
11, 1
(
Köln
1653
):
Wir preisen Gott in seinem Liecht.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7587
(
rib.
,
1444
):
Ur syn is in alre wijsen | Sunderlingen zo loven ind zo prijsen.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Loben preisen ruͤmen ehren wirdigen erheben erhoͤhen.
Froning, Alsf. Passionssp.
307
(
ohess.
,
1501ff.
):
her Luciper, nu gib mer orlaupp, | ßo wel ich alwege prisen dyn loib.
Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
Mit singen bistu hoch gepreist.
Princesse so hoch gepresen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ein ûzwendigiu armuot, und diu ist guot und ist sêre ze prîsenne an dem menschen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
ir liben ritter von Macedonien, uwir name wirt nu nymme gepreisset yn den landen vor andern lewten.
Luther, WA (
1530
):
Es ist am tage, das man mit diesem spruch nicht hat Christus blut vnd leiden noch Gottes furcht odder gnaden gepreiset.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1584
):
Gott Vater, Son, Heiliger Geist, | Dein Maiestat sey gepreist.
Stackmann u. a., Frauenlob
3, 28, 1
(Hs. ˹
schles.
,
14. Jh.
˺):
Man, du solt prisen vrouwen forme.
Feudel, Evangelistar
19, 17
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Merket daz ir uwere gerechtekeit icht tut vor den luten daz ir von en gepryset werdet.
Henschel u. a., Heidin
118
(
nobd.
,
um 1300
):
Daz ist ein geliche wise | Da mit ich die vrowen prise.
Gille u. a., M. Beheim
51, 3
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Maria meit, | dein miltikeit | ich ümmer preise.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
dardurch sie gepreist werden als getrewe fridsame man.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
139, 5
(
Nürnb.
1548
):
Wie der Heyd Plato in dem fall den Ehe stand herrlich preyset.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Darumb sol ich billich euwer Lob breissen.
Reu, Süddt. Kat.
1, 258, 26
(
Heidelberg
1563
):
auff daß er von vns recht bekent, angeruffen vnd gepriesen werde.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
hierumb ward er gepreiset und gelopt von allen leuten.
Anderson u. a., Flugschrr.
6, 4, 28
([
Augsb.
]
1523
):
so woͤllenn sy doch nur dz Got gepreysset werde.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
dardurch er hoch gepreist und für andere herrn im landt zu Schwaben bekannt wardt.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Dü zartte seldenbere | Hochlichen gebrissett ward | Von mengem ritter uff der vart.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
dú sel [...] erlich geruͤmet, gelobt und gepriset wirt.
Goldammer, Paracelsus
2, 427, 25
(
1532
/
4
):
also daß ir werden gott anschauen und ihn loben, ehren und preisen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
4, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Der hett ain frawen, die man recht hohe preiset.
Weber, Füetrer. Poyt.
50, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Fraw, ewer tugenndt | man preist in menngen reichen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Da ward Karl mit den seinen erlich entpfangen und hoch gepreist.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
,
1525
):
also laßt euer liecht leuchten vor den leuten, daß si euer gůte werk sehen und euern vater im himel breisen.
Rosenthal. a. a. O.
23, 19
;
31, 4
;
31, 12
;
31, 13
;
Meijboom, a. a. O.
962
;
3200
;
6242
;
Froning, a. a. O.
1910
;
2025
;
Göz. Leichabd. ; ;
Lappenberg, Fleming. Ged. ; ; ;
Stackmann u. a., a. a. O.
4, 14
W, 5;
5, 6, 12
;
9, 22
C, 7;
11, 7, 2
;
11, 8, 8
;
12, 1
A, 9;
Gille u. a., a. a. O.
51, 11
;
51, 24
;
Dietrich. Summaria
9, 38
;
20r, 19
;
22r, 4
;
Bell, G. Hager
13, 2, 33
;
25, 3, 14
;
48, 1, 17
;
Reichmann, a. a. O.
80, 21
;
186, 32
;
232, 4
;
267, 19
;
Reu, a. a. O.
243, 27
;
250, 35
;
262, 9
;
Bihlmeyer, a. a. O. ; ; ;
Klein, Oswald
3, 54
;
10, 91
;
16, 31
;
44, 87
;
45, 58
;
104, 12
;
121, 26
;
Hulsius
O ijr
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 186
;
1943, 440
f.;
Öst. Wb.
3, 835
.
2.
›sich an etw. halten‹.
Nur bei B. Waldis belegt.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Zu vnderhalt des menschen leben | Hat Gott bestendige mittel geben, | Wie er vns in der Schrifft thut weisen: | Daran solln wir vns stetes preisen.
Mein Mutter hat mich vnder weißt | Also, daran hab mich gepreißt.
Wenn ich mich fleiß vnd dran preise, | Den rechten weg eim jeden weise.