purpur,
purper,
der
, auch
das
;
zu
mhd.
purper, purpur
›kostbarer Seidenstoff (von verschiedener Farbe) und Gewand daraus‹
(, 310f.), dies aus
lat.
purpura
›Purpurschnecke, deren färbender Stoff‹
(
Georges
2, 2093
),
griech.
porphýra
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1061
; ).
1.
›der rote (färbende) Saft der Purpurschnecke, die Purpurfarbe‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
178, 4
(
Frankf.
1535
):
Ist hübsch an der farb / allermeist weiß rot geteylt mit purpur / vnd den tregt der Jndisch schneck in im.
Gerhard, Hist. alde e
1569
(
omd.
,
um 1340
):
Bi dem samet wol getan | Du di erde solt vorstan. | Bi dem reinen purper sa | Wazzer odir daz mer versta, | Wan si haben grune varbe.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Purpur. Die Koͤnigliche Farbe / die Sonnenschoͤne Muschelfarb / der Glutrote / Flammenhelle / mit Farb der Morgenroͤte bestralet / mit edlen Muschelblut beroͤtet.
Morrall, Mandev. Reiseb.
138, 24
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Das dryt tusent ist geklaidt in ain sydin gewand, das hat ain farw als purpur.
Bremer, Voc. opt.
1, 364
;
Schmitt, Ordo rerum
209, 6
;
Rot
344
;
Hulsius
N iijr
;
2.
›kostbarer (mit Purpur gefärbter) Seidenstoff‹.
Syntagmen:
der mantel / die wat / das kleid von p.; reiner / edler p
.
Wortbildungen:
purpurbet
(a. 1618),
purpurhose
(a. 1378),
purpurtuch
(a. 1486).

Belegblock:

Palmer, Tondolus (
Speyer
um 1483
):
ALs die sel Tundali zuchticlich vmb sich sach Do sach si burg vnd gezelt von purper silber vnd gold / vnd von siden wunnicklichen geziret.
Stoltzius, Chym. Lustg. (
Frankf./M.
1624
):
Die zarten Glieder dieser zeit | Mit lauterm Purpur Er bekleidt.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Secht, welches meisters zunge | Der schrift kan berichten mich, | Deme so wil geben ich | Cleider von purpur ein par.
Do hiez der kunic die wat | Von purpur vor sich brengen.
Gille u. a., M. Beheim
166, 172
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Sy was umb geben all mit ein | mit scharlach und mit purpur rein, | geczirt mit golt und edlen gstein.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Dem wil der künig schenken ain pfert, | Das ist zwaiundfünzig mark golds wert | Und mit eim rotn purper verdeckt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vmbhenge von gestrickter oder gewirenter peise vnd iacinct vnd purpur vnd samat.
Morrall, Mandev. Reiseb.
9, 17
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
In der selben kamer ward er gekroͤnet mit mer bintzen und warde im von purpur ain mantel angeleyt.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
yegklich zelt hett sin aigenschafft | in wäppes zaichen nach maisterschafft | von gold, gestein und berlin fin, | samet, purpur und sydin | mit mangerlay farbe zierde.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
waz man erdenken kan | Von purper, samett, paldegin, | Das lüchtet und gab da wider schin.
Adrian, Saelden Hort
6967
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
die purpur, pfellor, semit, | die zieglat, pladige, pliat | uf die porten do genat | wurden um daz hoptloch.
3.
›Gewand aus kostbarem Seidenstoff‹.
Syntagmen:
einen p. anlegen / tragen; mit p. bekleidet sein
.

Belegblock:

Thür. Chron.
5r, 10
(
Mühlh.
1599
):
Koͤnig Tullius Hostilius / dieser trug erst Purpur.
Feudel, Evangelistar
58, 29
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Unde czugen ym [Jhesus] an eyn purpur unde saczten ym uf eyne geflochtene crone.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Tegelichen cleite er | Sich vil wol nach siner ger | In purpur und in siden.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Christus im Evangelion | Saget von einem reichen mon, | War mit purpur köstlich bekleydt | Und lebet herrlich alle zeyt.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
547, 24
f. (
els.
,
1362
):
Do zerrete von leide der kunig sine purpure von sime libe.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Ze füss er ab der veste gie | Mitt des kaissers achtzigg man; | Die trügend alle purper an, | Dar under liechtt hermin.
Adrian, Saelden Hort
2818
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
dú kam gegangen doͤrt herfuͤr, | beklait mit ainem purpúr.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
Pilatus du erhuͤb sih dan | unt lait Jesu ain purper an.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ein reicher man der het genůg | Puͤrper, phell er taͤglich trůg.