tadel,
der
, selten das
;-s/-Ø
(+ Uml.).›Fehler, Gebrechen, Schaden (besonders in körperlicher Hinsicht)‹, auch: ›innerer Makel, geistige Unvollkommenheit‹.
Syntagmen:
jm. einen t. andichten, keinen t. an jm. finden
; one / sonder t
. ›makellos‹; der große / mächtige t
.Belegblock:
darab warlich solten all Christen erschrecken, vnd beweynen den grossen tadel der Christenheit.
Aber an tugent dez geleich | ist sie [Maria] ach gewesen gar reich | on mangel oder tadel.
Thuͦt alles on murmulung vnd on verwirrung / auff das jr seyt on dadel vnd lautter / vnd kinder gottes.
Er liebt sich all den werden so, | das man sein zucht, maß schaͤtzt gar sunnder tadel.
Zwên gros mächtig und aneinander widerwertig tädel verderben uns: überfluß in claidung essen und trinken, und dergleichen karkhait und klueghait in g’mainem nuz, so man geitikait und aignen nuz haist.
An tadel, rain, diemütiklich, | mit aller tugenthait, | in allem wandel züchtiklich, | so herscht die schöne maid.
Luther, WA ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
318, 24
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
518
f.; Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
175, 14
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 185
; Schwäb. Wb. f.;
Schmeller/F.
1, 584
; Öst. Wb.
4, 79
.