tadel,
der
, selten
das
;
-s/-Ø
(+ Uml.).
›Fehler, Gebrechen, Schaden (besonders in körperlicher Hinsicht)‹, auch: ›innerer Makel, geistige Unvollkommenheit‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 56; vgl.  12,  5, , (
der
8.
Gegensätze:
 3.
Syntagmen:
jm. einen t. andichten, keinen t. an jm. finden
;
one / sonder t
. ›makellos‹;
der große / mächtige t
.

Belegblock:

Enders, Eberlin (o. O. [
1521
]):
darab warlich solten all Christen erschrecken, vnd beweynen den grossen tadel der Christenheit.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 706
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Aber an tugent dez geleich | ist sie [Maria] ach gewesen gar reich | on mangel oder tadel.
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 12, 24
([
Augsb.
]
1524
):
Thuͦt alles on murmulung vnd on verwirrung / auff das jr seyt on dadel vnd lautter / vnd kinder gottes.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1370
):
er hab im ein ros ze chauffen geben ân allen tadel.
Weber, Füetrer. Poyt.
23, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Er liebt sich all den werden so, | das man sein zucht, maß schaͤtzt gar sunnder tadel.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Zwên gros mächtig und aneinander widerwertig tädel verderben uns: überfluß in claidung essen und trinken, und dergleichen karkhait und klueghait in g’mainem nuz, so man geitikait und aignen nuz haist.
Klein, Oswald
12, 67
(
oobd.
,
1416
):
An tadel, rain, diemütiklich, | mit aller tugenthait, | in allem wandel züchtiklich, | so herscht die schöne maid.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
318, 24
;
Göz. Leichabd. ;
Klein, a. a. O.
57, 18
;
80, 2
;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
175, 14
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 185
;
Schmeller/F.
1, 584
;
Öst. Wb.
4, 79
.
Vgl. ferner s. v.  5,  2,  2,
4
.