theorica,
die
;
lat. Flexion;
aus
spätlat.
theoricus
›das Anschauen‹
(
Pfeifer
2000, 1429
).
1.
›Theorie und Praxis der Alchimie und ihr nahestehender Künste (z. B. der Arzneimittelkunde)‹.
Wortbildungen:
theoricus
›philosophisch gebildeter Alchimist‹.

Belegblock:

Sudhoff, Paracelsus (
1529
):
das sie ein himlische theorica der tugenden und krankheit getragen.
Ebd. (
1530
):
das die practik der erden, die ir mögen auch theoricam heißen, wol beschriben werd.
Ebd. (
1531
/
5
):
was mit dem leben hinget, das ist nit fürzunemen einem arzt under sein theoric, das sol der arzt in im wol bedenken.
Haage, C. H. v. Hoff. Kunstb.
122, 24
(
oobd.
, Hs.
M. 16. Jh.
):
welicher nit ain guetter theoricus ist der khombt zu der khonst langsam.
Vgl. ferner s. v. .
2.
›theoretisches, nicht angewandtes bis anwendungsfernes Wissen‹.

Belegblock:

Luther, WA Tr. (
1542
):
Sic iuristae wissen in scholis suis, was recht sei, immo docent alios et bene, dieweil sie sein in der theorica; aber wenn es ad practicam kumbt, so ist [...].
Ders., WA Br. (
1522
):
Der eine, ßo in practica, Der ander aber in theorica leße.