auftrechen,
1.
›(die Erde um einen Baum herum) auflockern, aufgraben‹, in allen Belegen mit verschobener Bezugsgröße; ›(Staub) aufwirbeln‹.Syntagmen:
den staub /
(mit verschobener Bezugsgröße:) baum / stok a.
; mit Dat.: dem baum a.
Belegblock:
2.
›jm. etw. (Unangenehmes, Belastendes) aufbürden, auferlegen‹; offen zu 3.Syntagmen:
(jm.) den kosten / nachteil / neid, die beschwernis / dienstbarkeit / schande / schmach / schuld / unere, das laster a., jm. etw. zur schuld a.
Belegblock:
[wir] müssen hart reitten und raisen, | Vil neides dem könig auff trechen.
dem, so die sach übersehen und seinem herren den spott het ufgetrochen, dem volget nichs weiters hernach.
den orten allen [...] kumer / jamer / truren / und bschwerd samptt unglouplichem costen erwuͦchs / und uftrochen ward.
3.
›jm. etw. vorwerfen, zuschieben, zur Last legen, zuschreiben‹.Syntagmen:
jm.
(z. B. dem gegenteil
›Gegner‹) etw.
(z. B. die lüge / missetat / schande
) a., jm. etw. fälschlich a., der geschrift etw. a., got etw. a.
Belegblock:
Exprobare verweissen auffheben auffruͤcken auffrupffen fur die naaß werffen auffträchen auffsatteln auffseylen.
Was andere thunt, laß ich sie verantwurten. [...] ich hab biß her [...] die schrift mit euch gebracht, daß ir mir solchs nit auftrechen künnen.
Solt ich min fründ erst nit versprechen, | So ir im alle schand uftrechen?
4.
›jm. jn./etw. aufdrängen, aufnötigen, (mit Gewalt) aufzwingen‹.Syntagmen:
dem volk einen bürgermeister a., jm. einen predikanten a., einer freundschaft ein lediges kind a., jm. neue artikel, eine auflage / lere / ware
(z. B. zu überhöhtem Preis), einen gebrauch a.
Belegblock:
damit der [...] seine waren dem gmainen mann [...] in höchstem wehrt auftrechen möge.