2
bleichen,
(alem. auch:)
bleicken,
V.;
zu
mhd.
bleichen
›bleich werden, machen‹
().
1.
›bleich werden, erbleichen, verblassen‹; auch ütr.;
zu  1.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Sus si dô sundir bleichin | des heiligin cruzis zeichin | mit andâht vor sich schrenktin.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Der rubyn, clar carwunkel, | Sardonycus, des nemet war, | Und der saphir hymel var | Der muz ken der wisheit bleychen.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Da von quam dem herre pin, | Wand sin antlitze bleichte.
Niewöhner, Teichner
499, 16
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
man sicht den alten blaichen | und sich nach der scham gestellet.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
4724
(
schwäb.
,
1453
):
Es helt dört her von Orient, | Sich blaichet vast das firmament.
Thiele, Minner. II,
9, 95
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
die fraw auch dorren muß und bleichen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Mir beginnent die hende tǒden, daz antlút bleichen, dú ǒgen vergan.
Weber, Füetrer. Poyt.
155, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Das ich schamennd nicht plaichen | vor euch pedürff.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz fünfzehend ist, daz daz weiz in den augen plaichet und gelbet.
Klein, Oswald
4, 48
(
oobd.
,
1431
/
2
):
das antlitz blaichen lass.
Voc. inc. teut.
t iiijr
;
Schmitt, Ordo rerum
629, 11
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 649
;
Bad. Wb.
1, 260
;
Öst. Wb.
3, 349
f.
2.
›etw. (z. B. Leinwand, Tuch) bleich, weiß machen‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
83, 6
(
preuß.
,
1404
):
100 elen gebleichter lynwant.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
130, 20
(
preuß.
,
1437
):
17 elen und hundert lynwant dy alle geblecht ist.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1449
):
so ensall gein man noch wijf mit geiner weiteschen noch mit kalke einehe sardoiche bleichen.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1430
):
so sal man von iglichem duche zu bleychen geben funff schilling.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
252, 21
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Man bleichet garn, zwirn und leinwath.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Wand des kuniges smerzen | Bleichte im sin antlitze.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1512
):
leinbet von Genff czu plaichen.
Müller, Stadtr. Ravensb.
186, 6
(
oschwäb.
,
1388
):
das niemant dehainen barchat mer blaichen sol.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 631, 31
(
schwäb.
,
um 1490
):
es soll niemand kain tuch uf des junckherrn wisen blaichen bey straf.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1520
):
nachdem dann von unserm blaicher alhie allerlai clag ob den frowen blaichens halben entstanden.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1451
):
Ein tůch git xvi halr. ze bleicken.
Bastian u. a., Regensb. UB
320
(
oobd.
,
1358
):
ez si danne, ob ein man oder frawe in ir selbers hauser und uf iren daͤcheren icht pleichen.
Dietz, Wb. Luther .