cantor,
der
;
-s/-Ø
; auch lat. Flexion;
aus
lat.
cantor
›Tonkünstler‹
(
Georges
1, 968
).
›Sänger; Gesanglehrer, Verantwortlicher für die musikalische Gestaltung der liturgischen Feier‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte
bzw. Sachfeld: , , , ,  2,  23,  1, .
Syntagmen:
einen c. annemen / anstellen / aufnemen / benennen / berufen / vocieren; dem c. bezalen / injungieren; etw. durch den c. üben; (kur)fürstlicher / gelerter / guter / vornemer / vortreflicher / welscher / wolgestimter c.; kostgelt des c.
Wortbildungen:
cantorampt
(a. 1604),
cantorbüchse
(a. 1632),
cantordienst
(a. 1604),
cantoresse
(a. 1572),
cantorlehen
(a. 1400),
cantorrecht
(seit 1588),
cantorstelle
(a. 1606).

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
470, 32
(
preuß.
,
1405
):
dem bisschoff von Ploczk unde dem cantor dirlassen bynnen 2 jaren 66 m.
Fastnachtsp. (
nobd.
n. 1450
):
Under der wisen vant ich ein klingen, | Darin hort ich ain kanter singen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
da kom der canter auf dem kirchof zu dem poeten.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
ob funfftzig cantor warn, | die kunden offenbarn | süeßlich das gottlich lob.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dik macht der maister ain cantor, | Der sicherlich ist ain rechter tor.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1442
):
Und er sol haben einen redlichen cantorem.
Rot
293
;
Schulz/Basler
1, 325
;
Nyström, Schulterminologie.
1915, 93
.
Vgl. ferner s. v.  1,  7,
1
.